KommentarAXAs Abwendung von der Tabak-Industrie sollte Schule machen

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Raucher AXA

Versicherungen sollten kein Geld in einen todbringenden Wirtschaftszweig stecken.

Versicherungskonzerne sind nicht nur gigantische Kapital-Sammelstellen, sondern auch mächtige Investoren. Das ganze Geld, das sie von ihren Kunden erhalten, muss möglichst gewinnbringend und sicher angelegt werden, damit die Unternehmen ihren Verpflichtungen nachkommen können. Leider achten sie dabei bisher oft zu sehr auf die Rendite und weniger darauf, was sie mit ihren Investitionen auf Dauer anrichten.

Eingeständnis an die Kunden

Das allerdings scheint sich langsam zu ändern. Der französische Branchenriese Axa zieht fast zwei Milliarden Euro aus der Tabak-Industrie ab. Das ist kein billiger PR-Gag. Sondern das offene Eingeständnis, dass das Unternehmen mit dem Geld seiner Kunden bisher eine Geißel der Menschheit – die Tabaksucht – mitfinanziert. Axa und Wettbewerber wie die Allianz haben auch begonnen, ihre Investitionen in die klimaschädliche Kohle-Industrie drastisch zurückzufahren.

Es ist in der Tat widersinnig, heute Unternehmen zu unterstützen, deren Tun in Zukunft noch dramatisch höhere Kosten verursachen wird, als das jetzt ohnehin schon der Fall ist.

Banken und Fonds sollten sich ein Beispiel nehmen

Axas Abwendung von der Tabak-Industrie sollte Schule machen. Bei den direkten Wettbewerbern aus der Versicherungsbranche, aber auch bei Banken und Fonds. Je eher, desto besser. Wer seine Kunden ernst nimmt, kann nicht ernsthaft Geld in einen Wirtschaftszweig stecken, der Krankheit und Tod über die Menschheit bringt.

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