Saks Off 5thKaufhof-Mutter HBC eröffnet in Düsseldorf erstes Design-Outlet

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Saks off 5th ddorf

Schick und preiswert: Die erste deutsche Saks Off 5th Filiale in Düsseldorf.

Düsseldorf – Grabbeltische wie bei der Konkurrenz sucht man hier vergeblich. Regale, Kleiderstangen, Umkleiden - alles ist durchdesignt in Schwarz und Weiß. An den Seiten hängen wohldosiert ein paar Leuchtreklamen in knalligem Pink. Im Taschenregal und auf den Tischen: Prada, Fendi, Burberry - von einem "Who's who der It-Bags" spricht Chefeinkäuferin Berna Bartosch. Preiswerter als in edlen Markenboutiquen soll es zwar sein, billig aussehen soll hier aber nichts.

An diesem Donnerstag eröffnet im Carsch-Haus in Düsseldorf das erste Edel-Design-Outlet Saks Off 5th in Deutschland. Es ist das Flaggschiff mit rund 3900 Quadratmetern Verkaufsfläche - und ein Hoffnungsträger für die kanadischen Eigentümer.

Die Marke gehört wie der Warenhauskonzern Galeria Kaufhof zur kanadischen Hudson's Bay Company und war in Nordamerika lange erfolgreich. Das Konzept soll sich deutlich absetzen von Wettbewerbern wie TK Maxx, die weniger Luxus anbieten und preislich oft niedriger liegen.

40 weitere Filialen geplant

Vier weitere Filialen will HBC noch bis Juli in Deutschland eröffnen und zwar in Frankfurt, Wiesbaden, Heidelberg und Stuttgart. Zwei weitere sind in den Niederlanden geplant, in Rotterdam und Amsterdam. Köln steht noch nicht auf der Agenda.

Insgesamt sollen in den nächsten drei bis fünf Jahren 40 Filialen in Deutschland eröffnet werden. Mitten in der Innenstadt, nicht auf der grünen Wiese. Wie viel genau in diesem Jahr investiert wird, verrät das Unternehmen nicht.

Wayne Drummond

Wayne Drummond

"Wir sehen hier großes Potenzial", sagt Europa-Chef Wayne Drummond. Entstehen sollen die Filialen vor allem in Sportarena-Häusern - ein Geschäft, das Galeria Kaufhof aufgibt.

„Der Kunde ist der Boss"

Das Sortiment sei in allen Filialen zunächst ähnlich: Markenbekleidung, Schuhe, Schmuck, Accessoires, Dekorationsartikel - nicht nur im Luxusbereich, sondern auch für den kleineren Geldbeutel. Man lege sich aber nicht fest und wolle vom Kunden lernen, sagt Drummond. Der Verbraucher entscheide am Ende, was in den Filialen verkauft werde, ergänzt Bartosch. "Der Kunde ist der Boss."

Viele Artikel stammen aus früheren Kollektionen, keiner sei aber älter als ein Jahr. An der Kasse gibt es eine Art Quengelzone für Erwachsene: Kleinigkeiten wie Büroartikel oder Süßes, zu deren Kauf man sich beim Warten verführen lässt.

Exklusive Markenauswahl zu günstigeren Preisen

Sorgen, dass man der HBC-Tochter Galeria Kaufhof die Kunden abspenstig macht, macht sich hier - öffentlich - niemand. Die meisten Marken finde man in einem normalen Warenhaus gar nicht, heißt es bei HBC. Saks Off 5th, das sei "Premium", eine exklusive Markenauswahl zu Preisen, die um 30 bis 60 Prozent reduziert seien. 40 Prozent Rabatt - macht immer noch stolze 1500 Euro für eine Prada-Tasche. Ein Preis, bei dem die klassische Kaufhof-Kundin eher selten zugreift. Weniger als 20 Prozent der Marken gebe es auch bei Kaufhof, sagt Drummond.

Im Fokus hat die Kette vor allem Frauen und Smart-Shopper, die auf hohe Qualität zu niedrigem Preis achten. Eine Kundschaft, die gerne auch in Online-Shopping-Portalen kauft oder in Outlet-Centern jenseits der Grenze. Auch Wettbewerber Karstadt will noch in diesem Jahr günstige Designmode anbieten spricht aber - wie HBC - lieber von einem Off-Price-Konzept. Dabei will Karstadt mit Online-Partnern auf speziellen Flächen in Filialen stark reduzierte bekannte Marken anbieten und damit neue Kunden anlocken.

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