Was bekommt man für einen Euro?Dänemark am teuersten, Bulgarien am billigsten

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Euro im Urlaub

Was ist der Euro im Urlaub wert?

Berlin – Bald gehen die Deutschen wieder auf Reisen, und es stellt sich die Frage: Wo erhält man am meisten für seinen Euro? Tatsächlich sind die Preis-Unterschiede selbst in Deutschlands Nachbarstaaten groß. Insgesamt kommt man in Bulgarien, Polen und Rumänien recht billig weg, errechnet das Statistikamt Eurostat.

Dagegen muss man für die gleichen Güter in Nordeuropa das bis zu Dreifache bezahlen.

Welches Land ist das teuerste in der EU?

Eindeutig Dänemark. Gemessen an einem vergleichbaren Warenkorb liegt dort das Preisniveau knapp 39 Prozent über dem Durchschnitt der 27 Staaten der Europäischen Union. Bei Irland und Schweden beträgt der Aufschlag jeweils ein Viertel, in Großbritannien und Finnland immer noch ein Fünftel. Zum Vergleich: Das deutsche Preisniveau liegt nur 3,6 Prozent über dem EU-Durchschnitt.

Wo ist es am billigsten?

In Osteuropa. So kosten Güter und Dienstleistungen in Bulgarien nicht mal halb so viel wie im EU-Durchschnitt. Polen und Rumänien sind mit einem Abschlag von 47 und 48 Prozent ebenfalls preiswert.

Und im Rest Europas?

Außerhalb der EU ist die Schweiz das teuerste Land. Dort liegt das Preisniveau noch über dem Dänemarks. Der vergleichbare Warenkorb kostet dort 61,5 Prozent mehr als im EU-Durchschnitt, Island verlangt einen Aufschlag von 47 Prozent. Am unteren Ende liegt wiederum Mazedonien (53,6 Prozent unter EU-Durchschnitt) und Albanien (-51,2 Prozent).

Wo liegt das Preisniveau in den beliebtesten Reisezielen der Deutschen?

Am häufigsten verbringen die Deutschen ihren Urlaub in Deutschland. Dahinter folgen Länder wie Spanien, Italien, Österreich, Frankreich und Griechenland. Das Leben in Frankreich und Österreich ist laut Eurostat ein klein wenig teurer als hier zu Lande, in Italien ein bisschen billiger. Deutlichere Unterschiede gibt es zu Südeuropa, wo das Preisniveau zehn (Spanien) bis 20 (Griechenland, Portugal) Prozent niedriger ist als in Deutschland.

Wo kostet Essen am wenigsten?

In Polen und Rumänien. Ein vergleichbarer Korb von Nahrungsmitteln ist dort 48 Prozent billiger als im Durchschnitt der EU. Die Hälfte mehr als im EU-Durchschnitt muss man in Dänemark hinlegen, in Schweden und Österreich immerhin rund ein Viertel mehr.

Wo kann man billig feiern?

Abermals in Bulgarien. Gegenüber dem Durchschnitt der EU-Staaten kosten dort Alkohol und Tabakwaren ein Drittel weniger. Teuer ist der Rausch dagegen in Irland (Aufschlag 75 Prozent) und in Großbritannien (Aufschlag 62 Prozent). Die großen Preisunterschiede erklären sich in erster Linie durch die unterschiedliche Besteuerung, erklärt Eurostat.

Wo ist das Shopping teuer?

Das kommt drauf an. Fernseher, Laptops und DVDs sind in Polen billig, dort liegt das Preisniveau bei Unterhaltungselektronik bei 86 Prozent des EU-Durchschnitts, in Dänemark dagegen bei 115 Prozent. Weniger stark ausgeprägt sind die Unterschiede ebenfalls bei Bekleidung. Die höchsten Preise verlangt Schweden (36 Prozent über EU-Durchschnitt), die geringsten Bulgarien (81 Prozent). Autos, Motor- und Fahrräder sind in Tschechien preiswert (78 Prozent des EU-Durchschnitts) und in den Niederlanden teuer (119 Prozent).

Und weltweit?

Das britische Magazin Economist vergleicht regelmäßig die großen Städte der Welt anhand der Preise (in US-Dollar) für 400 verschiedene Güter und Dienstleistungen. Dieser Lebenshaltungskosten-Index orientiert sich am Niveau von New York (Indexwert 100). Gemessen daran ist Singapur die teuerste Metropole der Welt, dort kostet das Leben 20 Prozent mehr als in New York. Hongkong und Zürich kommen auf einen Aufschlag von 16 bis 17 Prozent.

Kopenhagen ist genauso teuer wie New York. Die billigsten Städte sind dagegen Almaty in Kasachstan, Lagos in Nigeria und das indische Bangalore, die bei etwa 40 Prozent des New Yorker Niveaus liegen.

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