Köln – Die Kölner Gastronomie boomt. Das zeigen zahlreiche Neuzugänge beim Gastroführer Gault & Millau 2022, der am Montag vorgestellt wurde – einige der ausgezeichneten Restaurants haben erst vor kurzem aufgemacht. Statt mit Punkten wie sonst, wird ab jetzt mit roten und schwarzen Hauben in fünf Stufen bewertet, wobei eine rote Auszeichnung eine besondere Leistung in der jeweiligen Stufe hervorhebt. Die höchste Wertung sind fünf rote Hauben.
Das Pottkind in der Südstadt ist der höchste Neuzugang mit zwei roten Hauben – und erfüllt damit in besonderer Weise einen „hohen Grad an Kochkunst, Kreativität und Qualität“. Inhaber Lukas Winkelmann sagt: „Wir fühlen uns sehr geehrt.“ Das Restaurant hatte im Sommer 2018 aufgemacht, also blieb vor der Pandemie nicht viel Zeit, sich zu etablieren.
Doch die Arbeit wurde in diesem Jahr bereits mit einem Michelin-Stern belohnt. „Das ist die Leistung von Küchenchef Enrico Sablotny, aber auch vom Service und all denen, die unseren Gästen jeden Abend das Gefühl geben, als seien sie im eigenen Wohnzimmer.“ Zuletzt gab es im Pottkind ein vegetarisches Menü für Fleischesser.
Gault & Millau: Sahila von Julia Komp mit zwei Hauben
Zwei schwarze Hauben erhielten die Neuzugänge Ito, La Cuisine Rademacher, das Prunier, das Rays und das Sahila von Julia Komp. Die freute sich sehr, als sie durch den Anruf des „Kölner Stadt-Anzeiger“ davon erfuhr. Das Sahila in der Kämmergasse, in dem den Gästen eine kulinarische Reise um die Welt geboten werden soll, hatte erst im Januar eröffnet.
„Das ist eine Belohnung für unsere Arbeit, die in diesen Zeiten gar nicht so einfach ist“, sagte sie. Dass ihr Restaurant nach so kurzer Zeit schon so hoch bewertet wird, mache sie sehr stolz. „Jetzt werden wir weiter Gas geben und uns Stück für Stück weiter nach oben arbeiten.“
Chef des Kölner Restaurants Rays ist stolz
Auch Rays-Chef Raimund Stuka ist stolz, dass sein junges Restaurant, das erst im vergangenen November aufgemacht hat, schon mit dieser hohen Bewertung dabei ist. „Das ist herausragend, ganz toll.“ Aber er sagt auch selbstbewusst: „Ich und meine Team sind der Überzeugung, dass wir das absolut verdient haben.“ Stuka hatte sein „ABS“ am Gottesweg in das stylische Fine-Dining-Restaurant verwandelt und dafür Spitzenkräfte aus der Kölner Gastronomie gewonnen, allen voran den Chefkoch vom Ox & Klee, Erik Schmitz. „Solche Talente findet man selten.“
Le Moissonnier und Ox & Klee am besten bewertet
Auch in der Eine-Haube-Kategorie („sehr empfehlenswert“) gab es Neuzugänge: Christoph Paul’s, das Platz 4 und das Scherz erhielten eine rote Haube. Das japanische Restaurant Appare und das Cafe 1980 bekamen eine schwarze.
Die am höchsten bewerteten Restaurants der Stadt sind allerdings keine Aufsteiger, sondern mehr oder weniger alte Bekannte. Drei rote Hauben für „höchste Kreativität und Qualität und bestmögliche Zubereitung“ erhielten Le Moissonnier und Ox & Klee. Drei schwarze Hauben gab es für das Astrein, das La Société und das Restaurant Maximilian Lorenz.
Vendôme bleibt NRW-Spitzenreiter
Als einziger Restaurant in NRW erhielt das Vendôme in Bergisch Gladbach fünf rote Hauben und ist damit eines der drei besten in Deutschland.