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Kommentar

Kommentar zur geplanten Ausschreibung
Für eine sichere EM 2024 muss die Stadt Köln weg vom Dumping

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Lesezeit 2 Minuten
Das Panorama der Stadt Köln, in der Mitte der Kölner Dom

Die EM 2024 wird eine Herausforderung für die gesamte Stadt.

Bislang gibt es noch keine Ausschreibung für Sicherheitsdienste bei der EM in Köln. Es gilt, jetzt die richtigen Prioritäten zu setzen.

Der Prüfbericht, der Anfang September offenbart hat, dass es im Kölner Straßenkarneval in den vergangenen Jahren zahlreiche Sicherheitslücken gab, ist womöglich erst der Anfang. Zahlreiche weitere Prüfungen zur Zusammenarbeit zwischen der Stadt Köln und privaten Sicherheitsdiensten laufen derzeit. Bislang deutet wenig darauf hin, dass das städtische Vorgehen – nur auf den Preis schauen und dann beide Augen zudrücken – auf den Karneval beschränkt ist.

In Teilen ist das Vorgehen der Stadt in den vergangenen Jahren nachvollziehbar. Seit der Pandemie steckt die Sicherheitsbranche in einer Krise, viele Unternehmen haben Insolvenz angemeldet, viele Ordner wegen der zwischenzeitlich nicht existenten Auftragslage die Branche gewechselt. Jetzt ist der Bedarf wieder riesig. Und Großstädte wie Köln sind zunächst einmal froh, wenn sie ihn irgendwie gedeckt bekommen.

Die Konkurrenz zu anderen Standorten macht es kompliziert

Spätestens mit Blick auf die Europameisterschaft im kommenden Sommer muss es in Köln aber dringend einen Paradigmenwechsel geben. Das über allem stehende Gebot muss wieder die Sicherheit sein. Nimmt man das wörtlich, bedeutet das aber einen großen Aufwand und hohe Kosten. Die Verträge mit Sicherheitsfirmen müssen so früh stehen, dass potenzielle Ordner rechtzeitig auf Qualifikationen und Eignung geprüft werden können.

Alles zum Thema Andrea Blome

Zudem darf der Preis nicht das einzige Ausschreibungskriterium sein, wenn die Stadt vermeiden will, dass sich hinter dem Vertragspartner ein System aus Subunternehmern mit undurchsichtigen Anstellungsverhältnissen und Dumping-Preisen auf Kosten der Sicherheit an sein Werk macht. Dass Stadtdirektorin Andrea Blome angekündigt hat, weitere Ausschreibungskriterien zumindest in Erwägung zu ziehen, spricht für einen Sinneswandel in der Verwaltung.

Durch die Konkurrenz zu anderen Standorten und die Gleichzeitigkeit von Events in der ganzen Stadt entstehen aber weitere Herausforderungen. Dass die Stadt die Ausschreibungen erst zum Jahreswechsel plant, ist nicht optimal. Umso wichtiger wird es sein, dass die Stadt anschließend schnell die richtigen Unternehmen findet. Und nicht die günstigsten.