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Anfänge des KarnevalsJubiläums- Ausstellung zeigt 200 Jahre Kölner Karneval

Lesezeit 3 Minuten
Zu sehen ist eine traditionelle Kopfbedeckung aus dem Kölner Karneval. Im Hintergrund sieht man ein Foto mit Menschen, die in traditioneller Karnevalskleidung feiern.

Ein Blick in die Ausstellung anlässlich des 200-jährigen Bestehens des organisierten Kölner Karnevals.

Köln feiert 200 Jahre Karneval mit einer Ausstellung im Kölnischen Stadtmuseum. Es gibt 120 Exponate, mit vielen Originalobjekten.

Man mag sich an heutige Verhältnisse erinnert fühlen: In der Anfangszeit der preußischen Herrschaft uferte das fastnachtliche Fest in Köln derart aus, dass ein Verbot drohte. In Reaktion darauf zog am 10. Februar 1823 der erste organisierte Maskenzug über den Neumarkt. „Es galt, das wilde Treiben in geordnete Bahnen zu lenken und Regeln aufzustellen“ sagt Silvia Rückert, stellvertretende Direktorin des Kölnischen Stadtmuseums „Die Neuorganisation des Karnevals und seine Dramaturgie oblag fortan einem „Festordenden Comité“, dem heutige Festkomitee Kölner Karneval."

Jener 10. Februar gilt als Geburtstag des Karnevals in Köln. Zu den zahlreichen Jubiläumsveranstaltungen, die schon die vergangene Session prägten, kommt eine Sonderausstellung des Kölnischen Stadtmuseums hinzu, die in Zusammenarbeit mit dem Festkomitee entstanden ist. Am Donnerstagabend wurde die Schau „Karneval in Köln. Wie alles begann...“ im Museum für Angewandte Kunst Köln, An der Rechtschule 7, eröffnet. Im neuen Domizil des Stadtmuseums, dem ehemaligen Modehaus Sauer in der Minoritenstraße, das noch nicht fertig hergerichtet ist, gibt es keine Raumkapazitäten.

Ausstellung zum Kölner Karneval zeigt Originalobjekte

Die Ausstellung führt zurück zu den Anfängen und beleuchtet die Entwicklung durch zwei Jahrhunderte. Dabei zeigen sich„verblüffende Kontinuitäten“, so Kuratorin Johanna Cremer. Wesentliche Bestandteile, die das Festkomitee seinerzeit festlegte, prägen bis heute die fünfte Jahreszeit. Dazu zählt neben dem Rosenmontagszug zum Beispiel die Einsetzung des „Helden Karneval“, später „Prinz Karneval“ genannt“, als zentraler Figur. Prachtvolle Maskenbälle, organisiert vom Festkomitee, fanden bereits ab 1824 im Gürzenich statt.

Alles zum Thema Kölner Dreigestirn

Von 1838 an wurden für besondere Verdienste Karnevalsorden verliehen. Und aus den „Komiteesitzungen“, die nach und nach um Rede und Gesang bereichert wurden, entstanden die heutigen Karnevalssitzungen. Die Ausstellung sei ein wichtiger Teil des „Reigens unserer Jubiläumsveranstaltungen“ und mache deutlich, „auf welchem tollen Fundament wir stehen“, sagt Festkomitee-Präsident Christoph Kuckelkorn.

Ausstellungsstücke im Museum für Angewandte Kunst in Köln. Zu sehen ist ein Gemälde und ein Mitarbeiter des Museums.

Unter den Ausstellungsstücken sind auch viele Originalobjekte zu finden.

Ein Großteil der 120 Exponate, darunter Gemälde, Kostüme und Faltbücher, stammt aus dem Archiv des Kölner Karnevalsmuseums. In den elf Themensektionen, in die sich die Schau gliedert, sind viele Originalobjekte zu sehen, etwa ein Brustpanzer und ein Kürassierhelm der Ehrengarde des Königs Jérôme Bonaparte von Westfalen, die 1825 im Maskenzug zur Kostümierung getragen wurden, eine Bütt der Prinzen-Garde Köln aus den 1960er Jahren, ein Sakko und eine Filzblume des Büttenredners Hans Bols, der als „Et Botterblömche“ auftrat, Kopfbedeckungen des Dreigestirns von 2005 und eine Trommel aus der Anti-Golfkrieg-Demonstration am Rosenmontag 1991.

Interaktive Angebote sind Teil des Rundgangs. Mithilfe eines Museums-Chatbot sind die Besucher und Besucherinnen in der Lage, mit den Exponaten gleichsam ins Gespräch kommen. Für Kinder gibt es ein kostenloses Mitmachheft, mit dem sie – gemeinsam mit Jecko, dem Maskottchen des Festkomitees – auf Entdeckungstour gehen können.

Ergänzt wird die Schau durch ein Rahmenprogramm mit Führungen, Vorträgen, Workshops und Konzerten. Zu sehen ist die Ausstellung, die bis zum 30. Juli dauert, dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr. Der Eintritt kostet fünf, ermäßigt 2,50 Euro.