Seit Samstag ist das „Peters am Hahnentor“ offiziell eröffnet.
Neues Brauhaus in KölnSo sieht es im „Peters am Hahnentor“ aus
So lebendig ging es an der Hahnenstraße 22 schon lange nicht mehr zu: Am Freitagabend floss das Peters-Kölsch ungehemmt, als in der ehemaligen Brennerei Weiß nach jahrelangem Leerstand das „Peters am Hahnentor“ eröffnet wurde. Geladene Gäste, darunter Wolfgang Bosbach, das designierte Kölner Dreigestirn und Räuber-Musiker Tommy Pieper, durften als erste das Frischgezapfte aus den nagelneuen Kölschgläsern genießen. Am Samstagmittag öffnete das neue Peters-Brauhaus dann für die Allgemeinheit.
Bis zur feierlichen Eröffnung war es ein weiter Weg: Im Dezember 2019 erwarb Felix Peters die Räumlichkeiten neben dem „Reissdorf am Hahnentor“ von der Familie Weiß. Die Corona-Pandemie machte ihm aber einen Strich durch die Rechnung, die Bauarbeiten verzögerten sich immer weiter. „Es war sehr komplex“, erinnert sich Vater Hans Peters.
Wer nun das neue Peters betritt, könnte sich, so er denn das Hahnentor vor der Tür vergisst, auch im Peters in der Mühlengasse wähnen. Wie auch im bald dreißigjährigen Brauhaus in der Altstadt, wurde im „Peters am Hahnentor“ eine Buntglasdecke eingesetzt. Auch hier wachen außerdem Persönlichkeiten aus der Kölner Historie und der Bierbrauer-Familie über die Gäste: Verewigt auf einem drei Meter breiten und 1,5 Meter hohen Gemälde findet der aufmerksame Betrachter etwa Konrad Adenauer, Willi Ostermann, Agrippina und den Geißbock. Nur etwas kleiner sind die neuen Räume: Statt 220 Plätze wie in der Mühlengasse bietet das neue Peters-Brauhaus 180 Plätze. Im Sommer sollen draußen zusätzliche Tische und Stühle platziert werden.
Kulinarisch gilt das gleiche wie bei der Raumgestaltung: Die Speisekarten der Brauhäuser decken sich, Kölsch gibt es (0,2l) für satte 2,30 Euro. Uwe Esser ist als Betriebsleiter für beide Häuser zuständig, auch der Küchenchef bleibt beim „Peters am Hahnentor“ der gleiche.
In diesen Zeiten eine Gastronomie zu eröffnen, ist eine riskante Entscheidung. Hans Peters mache sich da aber keine Sorgen: „Für ein Brauhaus ist die Zeit immer richtig.“ Was dem Geschäftsführer aber schon Sorgen bereitet, ist die drohende Steigung der Mehrwertsteuer zurück auf 19 Prozent. Er plädiert wie viele andere Gastronomen, die Mehrwertsteuersenkung noch ins kommende Jahr zu verlängern.
Da im Peters-Brauhaus in der Mühlengasse sehr viel Überhang sei, würden dort auch Reservierungen für das neue Peters gemacht werden. Aber auch am Hahnentor gebe es schon Reservierungen, während des langen Leerstands hätten ihn immer wieder Nachfragen erreicht, wann es endlich losgehe, sagt Uwe Esser. „Die Leute sind richtig heiß drauf.“
Im „Peters am Hahnentor“ wird auch Karneval gefeiert: Zum Sessionsstart ist das neue Brauhaus bereits ausgebucht, alle Karten für den 11.11. seien verkauft. Für den 10.11. gebe es aber noch einige Karten, sagt Esser. Ab 18 Uhr können die Jecken dort mit Jörg P. Weber, den Räubern und den Bremsklötz in den 11.11. reinfeiern.