Aufräumen in der TrankgasseSo will die Stadt Köln das Domumfeld erneut verschönern
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Köln – Zehn Jahre nach dem Ratsbeschluss, die Umgebung des Doms zu verschönern, bereitet die Stadtverwaltung den zweiten Bauabschnitt vor. Nachdem die Umgestaltung der zum Museum Ludwig und der Philharmonie hin gelegenen Ostseite abgeschlossen wurde, steht als nächstes der nord-westliche Teil an. Zuvor müssen die Ratspolitiker die Kosten bewilligen – nach Angaben des Presseamtes sind das 6,7 Millionen Euro.
Neue Rampe am Dom wieder nicht barrierefrei
Der Domsockel entlang der Trankgasse soll eine neue Außenmauer bekommen. Eine neue Rampe ist ebenfalls vorgesehen. Die werde allerdings auch künftig nicht barrierefrei sein, kündigt die Verwaltung an. Eine andere Lösung sei „auf Grund der Höhe des Bauwerks und der Tiefgaragenausfahrt nicht umsetzbar“.
Die Treppe zur U-Bahn wird mit einer geschlossenen Metallkastenkonstruktion verkleidet, in die eine Informationstafel eingelassen wird. Der U-Bahn-Eingang auf der anderen Straßenseite vor dem Schnellrestaurant McDonalds wird zurückgebaut und somit entfallen.
Die Planung sieht ferner vor, die Zufahrt zur Tiefgarage ansehnlicher zu gestalten. „Die Eingangstür wird integriert in eine Metalltafelkonstruktion. Dort besteht die Möglichkeit, durch Text und Grafik Informationen zu den innerhalb des Tiefgaragenbauwerks liegenden römischen Stadtmauerfragmenten aufzubringen“, heißt es in der Beschlussvorlage für den Stadtrat.
Der Bürgersteig entlang des Excelsior-Hotels wird verbreitert. Der schmale Gehweg unterhalb der Domplatte soll dagegen entfallen. Auf einem Teil der Domplatte wird die Oberfläche erneuert. Zwischen der alten und der neuen Außenwand des Sockels entstehe ein Hohlraum, den die Dombauhütte als Steinlager nutzen könnte. Sollte die vierspurige Fahrbahn der Trankgasse später einmal verschmälert werden und es Platz für einen Bürgersteig geben, ließen sich in den Rohbau Schaufenster einlassen – so wie in die Wand an der Ostseite.
Der Entwurf für die Umgestaltung stammt von dem Münchner Büro Allmann, Sattler, Wappner. Die Architekten hatten ihre Ideen bereits 2002 in einem Workshop vorgelegt. Es dauerte bis 2010, ehe die Verwaltung nach vorheriger Beteiligung der Bürgerschaft eine Gesamtplanung vorlegte. Von 2013 bis 2018 erfolgte der Umbau der Ostseite der Kathedrale. Sofern der Rat am 12. Dezember zustimmt, muss die Planung noch einmal verfeinert werden. Erst dann könne die Stadt die einzelnen Bauaufträge ausschreiben, so das Presseamt. „Ziel ist es, im Frühjahr 2022 mit den Baumaßnahmen zu beginnen. Eine Fertigstellung des Bauvorhabens ist nicht vor Ende 2023 beziehungsweise Anfang 2024 zu erwarten.“ Das wäre mehr als 20 Jahre nach den ersten Planungen.
Ob es bei den Ausgaben von 6,7 Millionen Euro bleiben wird, hält das Rechnungsprüfungsamt für fraglich. „Die eingereichten Unterlagen geben ein frühes Planungsstadium wieder, deshalb kann die Höhe der Kosten gegenwärtig nicht voll umfänglich bestätigt werden“, heißt es in einer Stellungnahme der Prüfer. „Erfahrungsgemäß“ könnten sich die Kosten mit dem Voranschreiten des Vorhabens noch ändern.