Der Ausbau des FC am Geißbockheim kommt nicht voran. Jetzt positioniert sich die Südkurve e.V – und kritisiert auch die eigene Vereinsspitze.
„Geißbockheim gehört zur DNA“FC-Fans kämpfen für umstrittenen Ausbau im Kölner Grüngürtel
Der Zusammenschluss von Fanclubs des 1. FC Köln namens Südkurve e.V. hat angekündigt, sich zukünftig öffentlich für den Erhalt des Geißbockheims als Heimat des FC einzusetzen. Dafür hat die Initiative am Freitag beim Heimspiel gegen Werder Bremen Flyer verteilt unter der Überschrift: „Geißbockheim als Heimat unseres 1. FC Köln erhalten.“
Wie berichtet, erwägt der Verein mittlerweile auf eine städtische Fläche an der Autobahn 1 zu ziehen, weil die Pläne am Geißbockheim seit rund einem Jahrzehnt nicht vorankommen. In dem Schreiben der Fans heißt es unter anderem: „In den letzten Monaten in alle Richtungen informiert, kämpfen wir ab genau heute auch öffentlich für den Erhalt des Geißbockheims als Heimat unseres 1. FC Köln.“
Seit 1953 steht das Klubhaus im Äußeren Grüngürtel. Die Fans schreiben: „Der 1. FC Köln gehört ans Geißbockheim wie der Rosenmontagszug zum Karneval.“
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Der Klub plant seit Jahren, am Geißbockheim ein Nachwuchsleistungszentrum auf dem jetzigen Areal sowie drei Fußballplätze auf der etwas nördlich gelegenen Gleueler Wiese zu bauen. Doch das Projekt kommt aus mehreren Gründen nicht voran, unter anderem hat das Oberverwaltungsgericht (OVG) Münster den Bebauungsplan für unwirksam erklärt.
Allerdings liegt das nicht an den Plänen des FC, sondern an vier geplanten Kleinspielfeldern für die Öffentlichkeit auf der Gleueler Wiese, die die Stadt laut OVG im Bebauungsplan fehlerhaft bezeichnet hatte. Noch ist das Urteil aber nicht rechtskräftig, der Klub wehrt sich gegen die Nichtzulassung der Revision durch das OVG.
Und selbst wenn der Bebauungsplan wirksam wäre, fehlt dem FC der Zugriff auf die städtische Fläche: Er braucht dafür einen Pachtvertrag, über den die Politik abstimmen muss. Seit der Kommunalwahl 2020 und dem Erstarken der Grünen fehlt dafür eine politisch umsetzbare Mehrheit.
Seit Monaten verhandeln Stadt, Klub und Teile der Politik über eine Lösung. Die aktuell wohl wahrscheinlichste Variante dürfte sein: Die Stadt kauft dem FC die Aufbauten am Geißbockheim ab, er hat das Gelände ja ebenfalls nur von der Stadt gepachtet. Mit dem Geld würde der Verein teilweise den Umzug nach Marsdorf finanzieren und die Stadt die Anlage als Bezirkssportanlage nutzen. Doch laut Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) gibt es unterschiedliche Vorstellungen über die Summe, die Stadt hatte zuletzt angekündigt, eine Erhöhung zu prüfen.
Die Fans kritisieren das Verhalten der Politik als „Farce“. Und sie bezeichnen das Verhalten der Stadtverwaltung und ihres Vereins selbst als „Hinhaltetaktik“, der Klub bekleckere sich nicht mit Ruhm.
In dem zweiseitigen Schreiben heißt es: „Es geht hier eben nicht um irgendein Trainingsgelände. Wir sind der 1. FC Köln und das Geißbockheim ist unsere Heimat. Das Geißbockheim gehört zur DNA unseres Clubs und ist damit maximal schützenswert. Wir sind uns selbst in Anbetracht der aktuell weniger ruhmreichen Tage absolut sicher: Die Geschichte ist hier noch nicht zu Ende geschrieben, das Geißbockheim lebt und das auch in Zukunft.“