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Partei soll für Anwaltskosten bezahlenGlück vor Gericht, Pech an der Börse: Trumps Kurs fährt Achterbahn

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Donald Trump

Donald Trump

Trump ist extrem knapp bei Kasse. Nun will er Parteigelder für seine Anwaltskosten nutzen.

„Alarm!“, warnt die SMS mit dem blutrot unterlegten Fotos eines zerknirschten Ex-Präsidenten. „Trumps Golfplätze wurden beschlagnahmt. Der Trump-Tower wurde beschlagnahmt.“ Eindringlich fordert die am Montagnachmittag über eine republikanische Spendensammelplattform verschickte Nachricht „100.000 Patrioten“ auf, schnell für ihr Idol zu spenden, „bevor die Linksradikalen (…) sein ganzes Wirtschaftsimperium vernichten“.

Nichts davon stimmt. Aber die jüngste Falschmeldung illustriert, wie Trump seine Gerichtsverfahren gleichzeitig politisch wie finanziell auszuschlachten versucht. Tatsächlich hatte der Ex-Präsident zu diesem Zeitpunkt bereits fristgerecht die geforderte Kaution von 175 Millionen Dollar in dem Zivilverfahren wegen seiner aufgeblähten Finanzberichte hinterlegt. Die Gefahr, dass die Bankkonten des republikanischen Präsidentschaftsbewerbers eingefroren oder seine Immobilien beschlagnahmt werden, ist damit höchstwahrscheinlich bis zur Wahl im November gebannt.

Ein Penthouse in dreifacher Größe

Mitte Februar hatte der New Yorker Richter Arthur Engoron festgestellt, dass Trump, seine Söhne Eric und Donald Junior sowie enge Vertraute jahrelang Banken und Versicherungen über ihr Firmenvermögen getäuscht haben, um so an günstigere Konditionen für Kredite und Policen zu kommen. Unter anderem wurden das Penthouse des Immobilienmoguls im Trump Tower in Manhattan mit der dreifachen Grundfläche angesetzt und restriktive Bauauflagen, die den Wert von Grundstücken minderten, verschwiegen. Deshalb wurde Trump zu einer Strafe von 454 Millionen Dollar vergattert.

Gegen dieses Urteil ging der 77-Jährige in Berufung und erklärte gleichzeitig, er sei außerstande, den Geldbetrag oder eine entsprechende Bürgschaft aufzubringen. Das Berufungsgericht senkte den Betrag der Kaution auf 175 Millionen Dollar. Diesen Betrag hat nun eine kalifornische Kreditversicherung namens Knight Speciality Insurance Company garantiert. Dafür dürfte Trump Gebühren zahlen müssen. Außerdem werden Zinsen fällig, falls das Urteil bestätigt wird. Das Berufungsgericht will sich mit dem Fall in der Sache aber erst im Herbst beschäftigen. Ein Urteil wird kaum vor der Wahl erwartet.

Gleichwohl wütete Trump am Dienstag in zahlreichen Posts auf seiner Propagandaplattform Truth Social und beklagte sich, dass er eine Strafe an den Bundesstaat New York zahlen musste: „Das Rechtssystem in unserem Land ist korrupt und politisiert wie nie zuvor.“ Das Verfahren nannte Trump eine „Farce“ und beschimpfte Richter Engoron einmal mehr als „durchgeknallten Spinner“.

Kaum Nutzer auf der Propagandaplattform Truth Social

Trumps Anhänger mögen solche Tiraden. Die Börse beeindrucken sie weniger. Dort war am Montag die zuvor gehypte Aktie der Trump Media & Technology Group, zu der Truth Social gehört, um 21 Prozent abgestürzt. Das Unternehmen hatte zuvor seine Jahresbilanz veröffentlicht, aus der hervorgeht, dass Truth Social 2023 gerade einmal 4,1 Millionen Dollar Umsatz und 58 Millionen Dollar Verlust machte. Nur 494.000 Menschen sind in dem Netzwerk mindestens einmal im Monat aktiv. Bei X (ehemals Twitter) sind es 75 Millionen.

Kräftige Ausschläge an der Börse sind bei hochspekulativen Anlagen wie der Truth-Aktie, die vor allem von Trump-Fans gezeichnet wurde, keine Seltenheit. Auf dem Papier hat Trump am Montag rund eine Milliarde Dollar verloren. Sein Aktienpaket ist mit 3,8 Milliarden Dollar aber noch immer doppelt so viel wert wie vor ein paar Wochen. Beunruhigend muss der Kurssturz für den Ex-Präsidenten aus einem anderen Grund sein: Er lässt vermuten, was passieren würde, wenn Trump – mit vorheriger Zustimmung des Verwaltungsrats – beginnen würde, Papiere aus seinem 60-Prozent-Anteil zu verkaufen: Der Kurs könnte ins Bodenlose stürzen.

Trumps frei verfügbares Geld ist knapp

So hat Trump trotz seines Milliardenvermögens angesichts ständig wachsender Anwalts- und Gerichtskosten ein Problem: Sein frei verfügbares Geld ist knapp. Nach einem Bericht der „New York Times“ hat der Ex-Präsident seit dem Ausscheiden aus dem Amt im Jahr 2021 bereits mehr als 100 Millionen Dollar an Anwaltskosten gezahlt. In die eigene Tasche griff er laut diesen Recherchen nicht: Das komplette Geld soll aus Spenden seiner Anhänger stammen.

Nun will Trump eine neue Geldquelle anbohren: die republikanische Partei, wo seine Schwiegertochter Lara Trump neuerdings als Co-Vorsitzende fungiert. Eine neue Vereinbarung mit dem Republican National Committee (RNC) sieht nach amerikanischen Medienberichten vor, dass nur Spenden bis zu 6600 Dollar bei der Partei verbleiben. Bei höheren Summen werden automatisch 5000 Dollar für einen Fonds abgezweigt, aus dem Trumps Prozesskosten bezahlt werden.