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Konflikt eskaliertSt.-Katharinen-Hospital schließt Entbindungsstation

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Das St.-Katharinen-Hospital in Frechen muss vorerst ohne Entbindungsstation auskommen.

  1. Auf die Forderung freiberuflicher Hebammen, Nebenleistungen höher zu vergüten, ging die Geschäftsführung nicht ein.
  2. Die Verträge wurden aufgehoben, jetzt sucht das Hospital händeringend nach neuen Hebammen – doch die Marktlage ist schwierig.

Frechen – Die Entbindungsstation am Frechener St.-Katharinen-Hospital bleibt ab dem 1. Oktober vorübergehend geschlossen. Dies bestätigte Jakob Schall, der Geschäftsführer des Krankenhaus, am Donnerstag auf Anfrage.

Hintergrund ist ein Konflikt zwischen den Beleghebammen und der Geschäftsleitung des Krankenhauses, der sich vor einigen Wochen zuspitzte. Die Hebammen hatten eine höhere Vergütung für Nebenleistungen wie das Putzen des Kreißsaals und Arbeiten am Computer verlangt. Für diese Arbeiten würde nur ein geringes Entgelt gezahlt, klagten die Hebammen.

Geschäftsführung geht nicht auf Forderungen ein

Auf die Forderungen wollte die Geschäftsführung nicht eingehen. Die Mehrausgaben würden sich auf 150 000 Euro im Jahr summieren, dies sei für das Krankenhaus nicht finanzierbar.

Als Folge dieser Auseinandersetzung hatte sich die Frechener Geburtsstation bereits Mitte September kurzzeitig für die Zuweisung von Patienten beim Kreis abmelden müssen. Die Konfliktparteien versuchten, sich zu einigen, jedoch ohne Erfolg.

„Wir haben die Verträge mit unseren Beleghebammen einvernehmlich aufgehoben“, berichtet Schall nun. Das Krankenhaus wolle das Beschäftigungssystem umstellen und künftig wieder mit angestellten Hebammen zusammenarbeiten.Stellen ausgeschrieben

Stellenanzeigen geschaltet – Marktlage schwierig

„Unter Umständen ist auch ein Mischsystem möglich“, sagte Schall – eine Kombination aus angestellten und freiberuflich tätigen Beleghebammen. Man befinde sich in Abstimmung mit der Bezirksregierung, wie ein solches System gestaltet werden könnte.

Entsprechende Stellenanzeigen hat das St.-Katharinen-Hospital bereits geschaltet. Einige Bewerbungen seien mittlerweile eingegangen, so Schall, doch die Marktlage sei schwierig. Wie er versicherte, können sich auch die bisherigen Beleghebammen auf die Stellen bewerben.

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Wie aus deren Kreisen zu hören war, sind Bewerbungen der bisherigen Beleghebammen wegen des Streits mit der Krankenhausleitung aber eher unwahrscheinlich.

Wiedereröffnung so schnell wie möglich

Geschäftsführer Schall verfolgt das Ziel, die Geburtsstation so schnell wie möglich wieder zu eröffnen. Wie lange die Schließung dauern wird, sei noch ungewiss. Schall: „Die Bezirksregierung hat uns ihre Unterstützung zugesagt.“ Die Gynäkologie am St.-Katharinen-Hospital bleibe geöffnet, betroffen sei nur die Geburtenstation.

Leidtragende sind schwangere Frauen, die in Frechen entbinden wollten und sich nun kurzfristig eine andere Klinik suchen müssen. Solange der Kreißsaal im Frechener Krankenhaus geschlossen bleibt, sind im Rhein-Erft-Kreis Entbindungen nur in Bergheim und Brühl möglich.