Hürth-Gleuel – Einige Spaziergängerinnen und Spaziergänger, die in der vergangenen Woche am Parkplatz des Strandbads des Otto-Maigler-Sees vorbeispazierten, staunten nicht schlecht. Denn auf den ersten Blick schien es, als hätte mitten im Corona-Frühling 2021 ein mittelalterlicher Markt seine Zelte und Verkaufsstände dort aufgebaut. Auch befremdlich wirkte der hohe, mobile 5G-Mobilfunkmast.
Doch die Aufbauten hatten einen Zweck: „Hier fanden die ganze Woche Dreharbeiten für eine Netflix-Produktion statt“, klärt Christoph Hausmann auf. Als Pächter des Strandbads und Beachclubs am See ist er zurzeit mitten in den Vorbereitungen zur Saisoneröffnung.
Der größte Teil des feinen Quarzsands aus der letzten Lieferung von über 400 Tonnen ist nahezu vollständig am Badestrand verteilt.
Strandbad am Otto-Maigler-See eröffnet wohl erst im Juni
Auch der Sand des Beachvolleyballplatzes ist jetzt geebnet. „Vielleicht ist es ja im Laufe des Sommers möglich, wieder gemeinsam Mannschaftssport unter freiem Himmel zu treiben“, sagt Hausmann. Unten am Wasser wird derweil noch an der neuen großen Aussichtsplattform für den Rettungsdienst gearbeitet. „Die Terrasse liegt gut 2,40 Meter über dem Wasser“, erklärt der Geschäftsmann. Von dort oben habe man den See gut im Blick. „Im nächsten Schritt wird jetzt noch das Gerüst verkleidet“, sagt Hausmann. Ganz bewusst habe man die Konstruktion über dem See montiert, um darunter Platz für die Garage des Rettungsboots zu schaffen. Schnell und unproblematisch könnten die Retter dann im Bedarfsfall von dort direkt starten.
Doch zunächst bleibt trotz schönem Wetter auch die Aussichtsplattform unbesetzt. Aktuell geht Hausmann davon aus, dass er das Strandbad nicht vor Juni öffnen darf. „Und ich rechne in diesem Jahr mit noch härten Besucherbegrenzungen als im vergangenen Jahr“, sagt er. So empfehle die deutsche Bädergesellschaft in ihrem Pandemie-Plan zurzeit eine Begrenzung auf 15 Quadratmeter pro Besucher. „Und wenn wir öffnen dürfen, halten wir uns natürlich an die gesetzlichen Vorgaben“, betont Hausmann.
Beachclub-Inhaber wegen Entwicklungen unsicher
Er freut sich schon sehr auf das pulsierende Leben, die Badegäste und die damit einsetzende Betriebsamkeit am See. In der kommenden Woche wolle er auch schon die Zelte im Beachclub aufbauen und auch die ersten Sonnenliegen auspacken, putzen und aufstellen. Doch Langeweile hat er auch jetzt nicht.
Bis zum Saisonstart müssten auch noch die sanitären Anlagen renoviert und andere Außenarbeiten erledigt werden. Danach würden die Gartenmöbel aus dem Winterquartier geholt, gewaschen und aufgestellt. „Bei gutem Wetter ohne Corona wäre die Seeterrasse, der Beachclub und die Gastronomie jetzt schon geöffnet“, merkt Hausmann an. Persönlich fühle er sich ein bisschen unsicher, weil es zurzeit so gar keine Perspektive gebe. „Wir wissen ja nicht, wie sich die Pandemie weiterentwickelt und welche Schritte daraufhin die Politik unternimmt“, sagt er.
Trotzdem sei er auch zuversichtlich. „Das Schöne an meiner Arbeit hier ist ja, dass wir unseren Besuchern immer auch ein Stück Erholung und Abwechslung vor der Haustüre bieten können“, kommt er ins Schwärmen. Auch selber könne für ihn eine kurze Verschnaufpause am See schnell Urlaubsgefühle wecken. Entsprechend laute sein Motto: Ein Tag am Otto-Maigler-See ist wie Urlaub vor der Haustüre. „Doch noch ist der See mit gerade einmal 9,8 Grad in Ufernähe einfach viel zu kalt zu“, sagt er lachend.