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„Besondere Herausforderung“Ruderer senden Hilferuf vom Ufer des Otto-Maigler-Sees

Lesezeit 3 Minuten
Kunze steht in kurzer Hose und T-Shirt neben dem Zaun. Im Hintergrund ist der Bootssteg zu sehen.

Der Zaun am Bootssteg hält ungebetene Badegäste nicht ab, beklagt Norbert Kunze von der Hürther Rudergesellschaft. Foto:

Der zweite Vorsitzende der Hürther Rudergesellschaft klagt über Vandalismus und aggressive Badegäste, die den Bootssteg belagern.

Die Sonne lockt Ausflügler in Scharen an den Otto-Maigler-See. Doch nicht alle halten sich an die Regeln. Die Hürther Rudergesellschaft (HRG) sendet einen Hilferuf vom Seeufer: Ihre Steganlage werde immer wieder von Badegästen belagert, teils komme es zu verbalen oder sogar handgreiflichen Auseinandersetzungen, beklagt der zweite Vorsitzende Norbert Kunze. Ein Problem seien auch Vandalismus sowie Müll und verkohlte Feuerstellen nach Saufgelagen.

Vor zwei Jahren hat die HRG den neuen Schwimmsteg in Betrieb genommen. Ein 1,80 Meter hoher Zaun trennt den Steg vom Ufer. Doch das halte ungebetene Badegäste nicht ab. Erst an Fronleichnam sei ein Zaunelement abgeschraubt und der Pfahl im Wasser, an dem er befestigt war, herausgerissen worden. „Am helllichten Tag“, sagt Kunze kopfschüttelnd. „Die wollten unbedingt auf den Steg.“

Kinder haben Angst vor Übergriffen und seien aus Verein ausgetreten

Erlaubt ist das nicht. Die HRG hat das Ufer am Bootshaus vom Landesbetrieb Wald und Holz gepachtet. Kunze ist um die Sicherheit der Ruderer besorgt, weil sie durch „regelrechte Belagerung“ des Bootsstegs beim Ein- und Aussteigen behindert würden. „Die Leute springen teils über die Boote hinweg in den See.“

Wir bekommen die Sache allein nicht in den Griff.
Norbert Kunze

Inzwischen seien Kinder aus dem Verein ausgetreten, weil sie Angst vor Übergriffen hätten. Die Rudergesellschaft überlegt, das Kindertraining aus Sicherheitsgründen zu stoppen. „Wir bekommen die Sache allein nicht in den Griff“, sagt Kunze und fordert Hilfe von Ordnungsamt, Polizei und Forstbetrieb. Neben Kontrollen werde wohl nur eine Einzäunung des gesamten Stegbereichs helfen.

Ständige Kontrollen seien kaum möglich – kompletter Zaun die Lösung?

Dass die Situation am Otto-Maigler-See an warmen, sonnigen Tagen eine „besondere Herausforderung“ sei, räumt der städtische Ordnungsdezernent Jens Menzel ein. In erster Linie sei aber nicht die Stadt, sondern der Forstbetrieb zuständig; für die Verfolgung von Straftaten die Polizei.

Der Leiter des Regionalforstamts Rhein-Sieg-Erft, Stephan Schütte, sieht zuerst die Ordnungsbehörden in der Pflicht: „Wir kümmern uns um den Wald.“ Er will aber prüfen, ob im Uferbereich am Bootssteg ein Zaun möglich ist.

Beide betonen, dass ständige Kontrollen unmöglich seien. Laut Menzel planen Forstbetrieb, Feuerwehr und der Ordnungsdienst der Stadt aber eine gemeinsame Kontrollaktion. Der Ordnungsdienst werde zudem an Wochenenden mit hohem Besucheraufkommen verstärkt unterwegs sein, um Rettungswege freizuhalten und Falschparker abzuschleppen.


Die Regeln am Otto-Maigler-See

Die Sonne lockt viele Ausflügler an den Otto-Maigler-See. Die Stadt Hürth erinnert an die geltenden See-Regeln des Landesbetriebs Wald und Holz.

Baden ist nur gegen Eintritt im Strandbad erlaubt. Die Ufer dürfen nur an Stellen betreten werden, die auf befestigten Wegen erreicht werden können.

Grillen und Lagerfeuer sind generell verboten, vom 1. März bis 31. Oktober herrscht dazu Rauchverbot im Wald.

Hunde müssen abseits der Wege an der Leine geführt werden.

Radfahren ist nur auf befestigten, breiten Wegen erlaubt.

Parken ist nur auf ausgewiesenen, meist kostenpflichtigen Parkplätzen erlaubt. Die Stadt kontrolliert im Umfeld und lässt auch abschleppen.