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1. FC Köln auf SpielersucheBaumgart hofft auf neues Personal für die Abwehr

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BaumgrtamMittwoch

Steffen Baumgart im Kreise seiner verbliebenen Profis.

Köln – Angesichts der Umstände war Steffen Baumgart nach dem Training am Mittwochvormittag überraschend gelassen. „Wir müssen geduldig sein, aber dafür ist zu wenig Zeit“, konstatierte der 50-Jährige angesichts der personellen Engpässe. Am Donnerstag schließt das Sommer-Transferfenster, bis dahin haben die Kölner noch Zeit, Ersatz für ihre Verletzten aufzutreiben.

Vier Profis hat den 1. FC Köln das 0:0 am Sonntag gegen den VfB Stuttgart gekostet: Mathias Olesen und Jeff Chabot werden nach Knöcheloperationen länger fehlen, die Rede ist von sechs bis acht Wochen. Benno Schmitz’ Verletzung am Sprunggelenk wird konservativ behandelt, der Rechtsverteidiger wird allerdings mindestens vier Wochen nicht zur Verfügung stehen. Und weil Eric Martel einen Mittelhandbruch erlitten hat, musste sich Steffen Baumgart zu Beginn der neuen Trainingswoche an ein paar neue Gesichter gewöhnen.

Georg Strauch, Joshua Schwirten, Rijad Smajic, Tidiane Touré und Elias Bakatukanda füllten die Gruppe auf, damit Baumgart wenigstens ein Abschlussspiel ansetzen konnte.

Einzige Alternative Pedersen

Weil Chabot ausfällt und Bright Arrey-Mbis Leihe vom FC Bayern abgebrochen wurde, bevor der Verteidiger ein Profispiel für die Kölner absolviert hatte, steht derzeit nur noch Kristian Pedersen als Ersatz-Innenverteidiger zur Verfügung. Allerdings liegt die Hauptposition des Dänen auf der linken Abwehrseite. Riad Smajic gilt zwar als Spieler mit großem Potenzial, zeigte aber auch am Mittwoch bei aller Qualität, dass er noch Zeit braucht. „Wir gucken nicht nur auf einer Position, obwohl klar ist, dass wir nach einem Innenverteidiger suchen“, sagt Baumgart.

Für die Partie am Samstag beim VfL Wolfsburg (15.30 Uhr) sieht Baumgart seine Mannschaft wettbewerbsfähig aufgestellt. Allerdings müssen die Kölner einplanen, dass weitere Verletzungen hinzukommen können. „Auf der Innenverteidiger-Position ist es eng. Da müssen wir nicht nur das Wolfsburg-Spiel sehen, sondern 17 Spiele bis November. Das ist unsere Problematik“, erklärt Baumgart.

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Während in der Innenverteidigung Luca Kilian und Timo Hübers zur Verfügung stehen und damit die Stammkräfte der vergangenen Saison, hat Baumgart innerhalb dreier Tage zwei Rechtsverteidiger verloren: Neben Benno Schmitz steht auch Ersatz Kingsley Ehizibue nicht zur Verfügung, und zwar dauerhaft: Der Nigerianer ist zu Udinese Calcio nach Italien gewechselt. Weil sich am Mittwoch auch Niklas Hauptmann zu Dynamo Dresden verabschiedete, haben die Kölner immerhin wieder einen gewissen finanziellen Spielraum – obgleich unklar ist, wie hoch der Anteil am sechsstelligen Monatsgehalt des Mittelfeldspielers ist, auf dem die Kölner sitzen bleiben. 3,4 Millionen Euro Ablöse bezahlte der FC im Jahr 2018 an Dynamo, nun erhalten die Dresdner den 26-Jährigen zum Nulltarif zurück. Seinen letzten von zwölf Auftritten als FC-Profi absolvierte Hauptmann im Mai 2019, Verletzungen und Krankheiten bremsten seine Karriere aus.

Er vertraue seinem Kader, sagte Baumgart auch am Mittwoch. Und tatsächlich ließ er Kingsley Schindler als Rechtsverteidiger trainieren, was konsequent war: Ehizibue und Schindler hatten zuletzt abwechselnd als Ersatzmann für Schmitz im Kader gestanden, beide Spieler seien auf Augenhöhe. Es wäre inkonsequent, würde Baumgart nun einen neuen Mann für rechts hinten nach einer Trainingseinheit gleich in die erste Elf einbauen. Doch auf beiden Positionen gilt: Im Kader finden sich kaum mehr Alternativen, ein neuer Spieler, sei es auf der Innen- oder Rechtsverteidigerposition, stünde daher definitiv sofort im Kader.

Keine weiteren Abgänge

Doch so weit ist es noch nicht. Den Mittwoch verbrachten die Kaderplaner um Sportchef Christian Keller auf der Suche. Baumgart ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. „Das Finden beginnt beim Suchen“, sagte der Trainer.

Weitere Abgänge befürchtet der Trainer jedenfalls nicht mehr. Sebastian Andersson galt als Kandidat, doch wird der Schwede wohl bleiben und um seine Chance im Kölner Angriff kämpfen. „Er arbeitet gut. Wenn jemand gut arbeitet, hat er auch die Chance, zu spielen“, sagt Baumgart, schränkt aber ein: „Die Entscheidung, ob er tatsächlich gut gearbeitet hat, treffe aber letztlich ich.“

Dudas Chance?

Auch Ondrej Duda haderte zuletzt mit seiner Rolle; Baumgart zog dem slowakischen Nationalspieler nach Mark Uths Verletzung (Schambein-Operation) Dejan Ljubicic und auch Nachwuchsmann Mathias Olesen vor. Doch da nun auch Olesen verletzt ausfällt, könnte Duda eine neue Chancen erhalten. „Bei Duda geht es nicht darum, was er kann oder können sollte. Bei ihm geht es darum, ob er das macht, was wir uns vorstellen. Und da sind wir nicht immer auf einer Höhe. Qualitätsmäßig gehört Duda in die Mannschaft. Der Trainer möchte seinen Fußball sehen und nicht den, den der eine oder andere besser findet. Deswegen gibt es ja einen, der die Entscheidungsgewalt hat“, sagt Baumgart: „Und das bin ich.“