Olef„Action“ im Salon Sabine

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Für „Arnies Welt“ wird der Friseurladen Groß in ein Stehcafé umgewandelt.

Richtig kriminell wird es vom 18. April an in Olef zugehen, einem sonst eher beschaulichen Ortsteil der Stadt Schleiden. Die Produktionsfirma „Little Shark Entertainment“ beginnt dort mit den Dreharbeiten für den TV-Krimi „Arnies Welt“, der in der ARD ausgestrahlt werden soll. Regie führt Isabel Kleefeld. Chef der Firma „Little Shark Entertainment“ ist kein Geringerer als Star-Regisseur Sönke Wortmann („Das Wunder von Bern“). Ein Schauplatz wird der „Salon Sabine“ sein.

Die ersten Kontakte zu dem Kölner Unternehmen gab es, wie Friseurmeisterin Sabine Groß erzählte, bereits Mitte Februar. Damals war ein „Motiv-Scout“ auf der Suche nach einem geeigneten Drehort. Er schaute sich auch in Bad Münstereifel, Blankenheim und im Raum Monschau-Nideggen um.

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Genau das Richtige

Doch Olef war „genau das, was die Firma suchte“, so Groß. Ausschlaggebend waren die ländliche Umgebung, das große Schaufenster ihres Salons und die gute Aussicht von dort auf den Dorfplatz und die alte Schule.

Nach einigen Telefonaten mit Wortmann und Mitarbeitern seines Unternehmens war für Sabine Groß gleich klar, dass sie ihren Salon als Drehort zur Verfügung stellen würde. „Im Grunde genommen ist dies ja nichts anderes als bezahlter Urlaub“, sagte die Friseurmeisterin, die vor zwei Wochen einen Nutzungsvertrag mit der Produktionsfirma abgeschlossen hat, dem „Kölner Stadt-Anzeiger“.

In dem Vertrag wurden alle Details über den Verdienstausfall und die Umbaumaßnahmen im Salon festgehalten. Schließlich sollen die Räume in dem Film keinen Friseursalon, sondern ein Stehcafé darstellen. Groß: „Soviel ich weiß, soll dies hier in dem Film der Treffpunkt des Dorfes werden. Sozusagen ein Tante-Emma-Laden mit Kaffeeausschank.“ Vor allem im vorderen Bereich des Friseursalons wird es einige Umbauarbeiten geben. Unter anderem will man Wände einziehen und das Waschbecken zu einem Stehtisch umfunktionieren. Bereits vorige Woche war eine erste Abordnung der Produktionsfirma in Olef, um die ersten Vorkehrungen in Sachen Ton und Beleuchtung zu treffen. „So richtig los geht es aber erst am 18. April“, erzählt Sabine Groß (35). Zwei Tage sind für Umbauarbeiten eingeplant. Am 20. April, einem Mittwoch, wird das Team auf dem Dorfplatz drehen, ehe es dann donnerstags und freitags im Friseursalon „Action“ heißt. Für Samstag und Sonntag sei ein „Standby“ geplant, so die Friseurmeisterin. „Wenn die Aufnahmen bei der Kontrolle montags als okay empfunden werden, kann ich schon ab dienstags wieder im Salon arbeiten.“

Während der Dreharbeiten kann Groß natürlich nicht in ihrem Salon arbeiten. Ebenso selbstverständlich ist, dass sie dennoch vor Ort sein wird. Sönke Wortmann habe ihr zwar gesagt, dass keine bekannten Schauspieler vor der Kamera stehen werden. „Trotzdem bin ich sehr gespannt, wie das alles so abläuft. Und wer weiß? Vielleicht haben die ja noch eine kleine Rolle für mich übrig“, sagt die zweifache Mutter.

Polizei in der Schule

Außer in ihrem Salon soll auch in der alten Schule und auf dem Olefer Dorfplatz gefilmt werden. Obwohl das ehemalige Schulgebäude derzeit umgebaut werde, solle dort die Polizei stationiert sein, die in dem Krimi ermittelt, erzählt Groß, die zudem von geplanten Aufnahmen in einem Einfamilienhaus in Schleiden („In den Weiern“) und einem Stunt bei Mechernich-Berg weiß.

Vor 20 Jahren wurde in Sabine Groß' Salon schon einmal ein Film gedreht. Damals gehörte der Betrieb noch ihrer Mutter Elfriede Weimar. Bei dem Film handelte es sich um eine deutsch-französische Komödie namens „Minipli“. „Da war hier was los“, erinnert sich Elfriede Weimar an die Dreharbeiten - und vor allem an den Tag, als plötzlich das Schaufenster zu Bruch ging. „Solch eine böse Überraschung soll es diesmal aber nicht geben“, sagt Sabine. Das habe man ihr fest versprochen.

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