„Klebstoff für die Gesellschaft“

Lesezeit 2 Minuten
Neu auf dem Schulhof des Friedrich-Ebert-Gymnasiums: Ein dreieinhalb Tonnen schwerer Sandsteinkeil aus dem Atelier des Künstlers Sacharow-Ross.

Neu auf dem Schulhof des Friedrich-Ebert-Gymnasiums: Ein dreieinhalb Tonnen schwerer Sandsteinkeil aus dem Atelier des Künstlers Sacharow-Ross.

Bonn - Er sieht aus wie ein umgestürzter Monolith. Aber der dreieinhalb Tonnen schwere Sandsteinkeil auf dem Gelände des Friedrich-Ebert-Gymnasiums ist ein Kunstwerk und wurde jetzt eingeweiht. „Der Keil wird heute gezündet durch eure Kraftzellen und durch eure Wünsche“, rief der Künstler Igor Sacharow-Ross den Schülern zu. Diese hatten in eine Stahlhülse, die Kraftkapsel, Zettel mit ihren Wünschen und Erinnerungsstücke wie Muscheln, Fotos und Milchzähne gesteckt. Die Kraftkapsel wurde in den Sandsteinkeil eingelassen, als Schlüssel zum Aufschließen seiner Aktivität.

Die Skulptur des Kölner Künstlers ist Teil seiner Ausstellung „SYNTOPIA!“ im Deutschen Museum und im Kunstmuseum Bonn. Unter dem Begriff Syntopia versteht Sacharow-Ross die Idee einer Synthese, welche die Trennung von Geist und Materie überwinden und als „Entwicklung eines Klebstoffs für die Gesellschaft“ dienen soll. „Das Resultat ist tot, es lebe der Prozess!“, ist die Maxime des Künstlers. Die Schüler des Kunstgrundkurses 1 der Jahrgangsstufe 12 hatten sich seit November mit der „syntopischen“ Idee auseinander gesetzt, Ausstellungen besucht und eigene „syntopische“ Kunstwerke entwickelt.

Denise Pinto Loureiro stellte ihr Mobile aus Fotos vor, die als Erinnerungen aus den Ästen sprießen. Auch bei den Arbeiten der anderen Schüler spielten Pflanzen eine große Rolle. Baumwurzeln symbolisieren Halt und Ursprung neuen Lebens, welke Zweige die Vergänglichkeit. „Die Aktion war toll und hat echt Spaß gemacht“, sagte Katharina Bininda, die ihre Erinnerungsschubladen vorstellte, welche eine Verbindung zwischen Vergangenheit und Zukunft herstellen sollen. Die Werke werden bis zum 3. Februar im Deutschen Museum, Ahrstraße 45, zu sehen sein. (snh)

KStA abonnieren