FreiwilligendienstDer Mann für alle Fälle

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Die Arbeit als Jugendtrainer ist nur eine von vielen Aufgaben, die Tim Jännsch als Freiwilligendienstler beim FV Salia Sechtem erledigt. Später würde der 18-Jährige gern Sport studieren.

Die Arbeit als Jugendtrainer ist nur eine von vielen Aufgaben, die Tim Jännsch als Freiwilligendienstler beim FV Salia Sechtem erledigt. Später würde der 18-Jährige gern Sport studieren.

Bornheim – Ein typischer Samstag sieht bei Tim Jännsch in etwa so aus: Fußball, Fußball, Fußball. Doch nicht nur der Samstag, sondern auch der Rest seiner Woche wird vom Fußball bestimmt, denn der junge Bornheimer macht seit September einen Bundesfreiwilligendienst beim FV Salia Sechtem.

Nach dem Abitur war sich Tim noch nicht ganz sicher, was er studieren wollte. Die Aufnahmeprüfung der Sporthochschule Köln konnte er nicht wahrnehmen und kam er schließlich auf die Idee mit dem Freiwilligendienst. „Zuerst wollte ich zu den Maltesern oder zum Roten Kreuz“, erzählt der 18-Jährige, „doch dann machte mich ein Bekannter darauf aufmerksam, dass man den Bundesfreiwilligendienst auch im Sport leisten kann.“ Das gefiel dem begeisterten Fußballer natürlich, und so bewarb er sich bei seinem heimischen Klub. „Am wichtigsten ist mir die Arbeit mit Menschen“, so Tim. Besonders reizvoll findet er, dass er sich nun auch einmal als Jugendtrainer ausprobieren kann.

Als Spieler ist er schon lange für Salia im Einsatz. Als BFD-ler ist Tim in seinem Klub nun der Mann für alle Fälle. Von der Platzpflege über die organisatorische Mithilfe bei Spielen und die Trainerarbeit bis hin zu Bürotätigkeiten reicht sein Tätigkeitsfeld. Und manchmal erledigt er auch Botengänge, oder er hängst Plakate und Bandenwerbung auf. Um Spielpläne erstellen zu können, hat er sich zuerst mal mit Excel vertraut gemacht, und auch handwerklich hat er bei den Instandhaltungsarbeiten der neuen Sportanlage des Vereins schon einiges dazugelernt. Kurzum: Tim lernt von der Pike auf, wie so ein Fußballklub funktioniert.

Am meisten Spaß bereitet dem 18-Jährigen die Arbeit als Trainer der E-Jugend und als Co-Trainer der B-Jugend. „Das war alles neu für mich; ich hatte vorher keinerlei Erfahrungen im Umgang mit Kindern und Jugendlichen“, erzählt Tim, „aber in den ersten Wochen habe ich viel gelernt. Vor allem in der E-Jugend, in der Spieler noch recht jung sind, sammelt man wertvolle Erfahrungen im Ungang mit Kindern und Eltern. Das ist mehr als nur Fußballtraining.“

Zweimal die Woche trainiert er die Zehn- bis Zwölfjährigen, und am Wochenende steht meistens ein Spiel auf dem Programm. Oft bleibt Tim dann den ganzen Tag auf dem Sportplatz, schaut den anderen Mannschaften zu, unterstützt die Trainer der B-Jugend und spielt selbst in der A-Jugend.

Im Rahmen des BFD nimmt Tim auch an Seminaren und Schulungen zum Thema Sport mit Kindern teil. Auch den Übungsleiterschein, der in den Vereinen gern gesehen ist, konnte er bereits erwerben.

„Im Umgang mit der Kindermannschaft habe ich bis jetzt am meisten gelernt“, sagt der BFD-ler, „anfangs war ich mir unsicher, ob mein Training gut ankommt. Aber mittlerweile kann ich schon damit umgehen, wenn mal einer meckert oder heult. Das ist bei den Kindern meistens nicht so wild. Besonders schön ist es natürlich, wenn man positive Rückmeldungen von den Spielern und den Eltern bekommt.“

Drei von seinen neun BFD-Monaten hat Tim Jännsch inzwischen schon hinter sich gebracht, und seine Zwischenbilanz fällt erfreulich aus: „Bis jetzt ist alles so, wie ich es mir vorgestellt hatte. Am liebsten würde ich zwar nur Mannschaften trainieren, aber ein bisschen andere Arbeit gehört natürlich auch immer dazu“, erklärt er lachend.

Sein Wunsch, Sport zu studieren, hat sich bei Tim dank der Erfahrungen im Verein nur noch mehr gefestigt. Trotzdem würde er sich jederzeit wieder für den Bundesfreiwilligendienst entscheiden, immerhin weiß er jetzt noch besser, wo seine Stärken liegen und was ihm Spaß macht.

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