PetitionKritik an den Plänen zur geplanten Flüchtlingsunterkunft in Opladen

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  • Bis zu 450 Flüchtlingen sollen auf einem Grundstück in Opladen untergebracht werden, das seit Jahrzehnten wegen Altlastenverdachts brachliegt.
  • In einer Eingabe an den Petitionsausschuss kritisieren dutzende Unterzeichner das Vorhaben.

Opladen – Mit einer Eingabe an den Petitionsausschuss des Landes Nordrhein-Westfalen versuchen der ehemalige Ratsherr Uwe Becker und rund 100 Unterzeichner, die geplante Flüchtlingsunterkunft im Dreieck Pommernstraße/Stauffenbergstraße auf ein sozialverträgliches Maß zu beschränken.

Unterstützt wird die Petition unter anderem vom früheren SPD-Oberbürger Walter Mende und dem Opladener CDU-Ratsherrn Bernhard Miesen. Becker weist in seinem Schreiben an Rita Klöpper, die Vorsitzende des Petitionsausschusses, vor allem darauf hin, dass das berechtigte Interesse der Nachbarschaft an einem friedlichen Zusammenleben den finanziellen Vorteilen eines privaten Investors geopfert werde.

Denn der könne seine gewerblichen Flächen, die wegen eines Altlastenverdachts seit Jahrzehnten brach liegen, auf diese Weise in lukratives Bauland verwandeln.

Die geplante Unterbringung von elf Flüchtlingen pro Wohneinheit ergäbe außerdem weniger als die mit öffentlichen Mitteln förderungsfähigen zehn Quadratmeter pro Person. Dennoch wolle der Bauherr offensichtlich das Wohnraumförderprogramm der NRW-Bank in Anspruch nehmen. Sollte sein Antrag genehmigt werden, so Becker, wäre dies das i-Tüpfelchen auf einer ohnehin schon verfehlten Planung.

Aus Sicht von Soziologen, heißt es in der Petition aus Opladen weiter, sollten in Flüchtlingsheimen nicht mehr als 300 Menschen leben und Unterkünfte mit mehr als 100 Bewohnern mindestens einen Kilometer voneinander entfernt sein.

Die Konzentration von 450 Asylbewerbern auf dem verhältnismäßig kleinen Grundstück „Zur alten Fabrik“ beschwöre hingegen die Gefahr einer Ghettoisierung herauf. Vor dem Hintergrund einer „absehbaren sozialräumlichen Negativentwicklung“ appellieren die Unterzeichner an den Petitionsausschuss, „dem Bau dauerhafter Flüchtlingsghettos“ entgegenzutreten und keinesfalls zuzulassen, dass Fördermittel des Landes mit Genehmigung der Leverkusener Stadtverwaltung missbraucht werden.

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