StrassenfestBürger wünschen sich ein „eigenständiges Opladen wie früher“

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Stelzenläufer sorgten in Opladen für Unterhaltung und gleichermaßen für Aufsehen.

Stelzenläufer sorgten in Opladen für Unterhaltung und gleichermaßen für Aufsehen.

Opladen – Ein Nahversorgungskonzept „ohne Investorenbuckelei“ wird gewünscht. Weniger Spielhallen und Wettbüros. Und: „Wo bleibt die Polizei? Sicherheit ist anders“. Die Besucher des Straßenfests in der Bahnhofstraße in Opladen hatten einiges auf der Seele.

Auf die Papiertischtücher der Biertische, die entlang der Fußgängerzone gedeckt waren, schrieben sie am Samstag ihre Wünsche für die Aufwertung und Neugestaltung des Opladener Zentrums auf.

Opladen solle wieder Einkaufstadt werden, die obere Kölner Straße Anlaufstelle für Angelegenheiten, die zum Beispiel die Krankenkasse betreffen. Eben ein „eigenständiges Opladen, wie früher.“ Viele Service-Adressen, klagten einige Teilnehmer der Umfrage, seien in die neue Bahnstadt Opladen abgewandert.

Mehr Gastronomie, weniger Billigläden

Wünsch dir was: Sibylle und Frank Thönnes (r.) schrieben ihre Ideen auf eine Papier-Tischdecke.

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Und dass mittlerweile in den Seitenstraßen die Musik spielt, zeigte die Aktion „Seitenstraßen Opladen“ mit Vertretern aus Gastronomie, Mode, Buchhandel oder dem Fahrradgeschäft Pedale. Sie sollten nach Ansicht vieler Opladener wieder stärker ins Zentrum rücken und die Billigläden ersetzen.

Stadtplaner Stefan Karl und Pressesprecherin Heike Fritsch freuten sich über die rege Diskussionsbeteiligung. Zu sehen waren auch die Ideen und Zeichnungen von drei Planungsbüros, die ein Entwicklungskonzept für das Opladener Zentrum erarbeitet haben. Die Ergebnisse wurden nun vor der Juryentscheidung für eines der Büros, die am 6. Juni fallen soll, der Öffentlichkeit vorgestellt.

„Da die Stadt bei den öffentlichen Flächen etwas tun kann, wollen wir mit Eigentümern, Einzelhandel und Bewohnern etwas bewegen“, sagt Karl. Im Fokus stehe die Fußgängerzone. Aber auch der Umbau der ehemaligen Turnhalle der Hauptschule im Hederichsfeld zur Mehrzweckhalle für VHS-Kurse, Schülerhilfe, Sprachförderung oder Musikschulunterricht stieß auf großes Interesse. Denn die Opladener vermissen eine Stadthalle, einen Bürgertreffpunkt.

Das Fest war eine Ideenschmiede für die Bürger

Wünsch dir was: Sibylle und Frank Thönnes (r.) schrieben ihre Ideen auf eine Papier-Tischdecke.

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Im Zentrum soll sich wieder mehr abspielen. Das Architekturbüro Lill und Sparla zum Beispiel stellte sein Konzept für die Fußgängerzone vor. Entschieden aufgewertet soll der Eingang an der Aloysiuskapelle sein. Auf den Plänen gab es Liegebänke und Gelenksitze dort, wo heute die Gemüsestände stehen. Ein sechs Meter hoher Mast soll Wegweiser sein und über Nacht mit Projektionen bespielt werden. Die Bahnhofstraße soll eine Verbindung über den Bahnhof zur neuen Bahnstadt erhalten und nicht wie bisher im Nichts enden.

Als Ideenschmiede funktionierte das Straßenfest gut. Und klar war den Kommentatoren der vollgeschriebenen Tischtücher auf alle Fälle, dass in Opladen viele Fehler vermieden werden sollten, die sich in Wiesdorf als solche erwiesen haben. Beispielhaft genannt wurden von den Bürgern der Rialto-Boulevard, die Rathaus-Galerie und die halbverwaisten Luminaden.

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