LuftmessungLeverkusener Arzt besorgt über starke Zunahme von Lungenkrankheiten

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An der vielbefahrenen Straße wurden Luftmessungen durchgeführt.

Leverkusen – Es war nicht anders zu erwarten: An der Anfang 2015 aufgestellten neuen Luftmessstation an der Gustav-Heinemann-Straße in Manfort werden Grenzwerte überschritten. Eine erste Auswertung der Messwerte durch den Rheindorfer Lungenfacharzt Norbert Mülleneisen hat das ergeben. Die Werte stellt das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (Lanuv) online zur Verfügung. An der Straße wurde der Grenzwert für das Atemgift Stickstoffdioxid (NO2 ) regelmäßig übers Jahr überschritten. Als Grenzwert gelten 40 Milligramm, durchschnittlich wurden 46,4 Milligramm gemessen.

„Es muss etwas geschehen“

Neben Feinstaub haben die Stickoxide erhebliche Auswirkungen auf die Gesundheit der Leverkusener Bevölkerung, sagt der Lungenarzt. Über die Leverkusener Luftqualität, auch im Hinblick auf offene Autobahnführung durch die Stadt, sowie Schiffsdiesel und Lkw-Verkehr, sagt er: „Als Leverkusener Lungenarzt bin ich besorgt. Ich stelle in meiner Praxis immer öfter Asthma, Atemwegs-Allergien und andere Atemwegserkrankungen fest, ohne dass Rauchen und Arbeitsplatzbelastungen eine Rolle spielen. Es muss etwas geschehen.“

Die ursprünglich einzige Messstelle Leverkusens steht ebenfalls in Manfort, aber nicht an einer Straße, sondern am Friedhofszaun. Der neue Messcontainer an der Verkehrsachse Gustav-Heinemann-Straße wurde als Ergebnis eines Gutachtens aufgestellt, das, wie sich jetzt gezeigt hat, korrekterweise höhere Belastungen prognostizierte. Mülleneisen: „Ich sehe klar die Gefahren durch Luftverschmutzung.“

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