SupermarktDrei Monate Nachspielzeit im Kaufpark – Rewe nutzt auch die Spielhalle

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Die Spielhalle könnte verschwinden: Rewe will den Trakt an der Lkw-Zufahrt zum Kaiser’s-Markt als Getränkelager nutzen.

Die Spielhalle könnte verschwinden: Rewe will den Trakt an der Lkw-Zufahrt zum Kaiser’s-Markt als Getränkelager nutzen.

Leichlingen – Die in Leichlingen heiß diskutierte Frage, was aus dem Kaufpark-Gebäude wird, wenn der Supermarkt an der Neukirchener Straße schließt, bleibt vorerst weiterhin unbeantwortet. Immobilienkaufmann Philipp Kiefer hat sich auch am Freitag nicht zu seinen Plänen geäußert.

Am Tag nachdem die Mitarbeiter über die Schließung der Kaufpark-Filiale informiert worden sind, hat der Eigentümer eine Stellungnahme mit Hinweis auf eine nächste Woche bevorstehende Besprechung mit Bürgermeister Frank Steffes noch abgelehnt. Auf eine Anfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“ hin teilte er mit: „Ich bitte um Verständnis, dass ich zunächst den Bürgermeister am 29. Juni konsultieren möchte, bevor ich an die Öffentlichkeit trete.“ Das hört sich immerhin so an, als habe er schon genauere Vorstellungen über die Zukunft des Standortes, die er nächste Woche bekanntgeben werde. Aber auch Steffes weiß momentan nicht, wohin die Reise am Wupperufer nun geht.

Spekulationen gibt es viele: Will Kiefer das Gebäude modernisieren, erweitern oder abbrechen? Hat er, der schon länger gewusst haben wird, dass der Kaufpark auszieht, insgeheim längst einen Nachmieter an der Hand, der sich ohne großartigen Neubeginn im Altbau ansiedeln will? Oder präsentiert er am Mittwoch eine neue Bauvoranfrage, investiert er doch noch in einen großen Wurf, eine Neubebauung bis aufs Grundstück der Aral-Tankstelle?

Steffes weiß es auch nicht. Ebenso wie die Ratsfraktionen warte er gespannt auf Vorschläge Kiefers, der jetzt am Zuge ist, sagte der Verwaltungschef im Interview. Über die Umzugspläne von Rewe, das in den bisherigen Kaiser’s-Markt Am Hammer einziehen will, ist die Stadt bisher gar nicht informiert worden. Das wird aber wohl noch erforderlich werden. Denn nach Informationen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ ist die Eröffnung der dort geplanten Rewe-Filiale mit Umbauten und einem geänderten Nutzungskonzept verbunden. Weil die heutige Verkaufsfläche nur 1000 Quadratmeter misst, gibt es Pläne zur Erweiterung.

Erweiterte Verkaufsfläche

Die Spielhalle „Western“ an der Lieferantenzufahrt in der Straße In der Meffert soll aufgegeben werden. Sie gehört denselben Eigentümern wie der Supermarkt und die Parkplätze rundum, Familie Luchtenberg. Die Räume des Spielcasinos und der dahinter liegende eingeschossige Trakt aus Backsteingebäuden soll künftig als Flaschen- und Getränkelager des Supermarkts genutzt werden. Überlegt wird offenbar auch, die überdachte Eingangsfront des Marktes einige Meter vorzuziehen, um innen mehr Platz zu schaffen. Die ins Foyer integrierte Bäckerei-Filiale soll erhalten, die Cafézone vielleicht sogar erweitert werden. Für die gewünschten Umbauten benötigt Rewe Zeit. Daher kann es auch sein, dass der Kaufpark an der Neukirchener Straße übers Jahresende hinaus noch zwei bis drei Monate in Betrieb bleibt, bis alles fertig ist.

Seine neue Filiale Am Hammer betrachtet Rewe übrigens nicht nur als Interimslösung. Wie zu erfahren war, soll der inzwischen unterschriebene Mietvertrag für den bisherigen Kaiser’s über 20 Jahre abgeschlossen worden sein. Der Konzern plant offenbar zweigleisig und würde gerne auch zwei Märkte in Leichlingen betreiben: Rewe hat angeblich Interesse angemeldet, auch an der Neukirchener Straße, sollte es dort zum Bau eines modernen Vollsortimenters kommen, wieder einen Supermarkt zu eröffnen – dann vielleicht wieder als „Kaufpark“.

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