Biotop zwischen Fliesteden und StommelnOmmelstal jetzt unter Naturschutz

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Die Gegend um das Ommelstal war früh besiedelt, das belegen zwei Funde aus der Steinzeit (v.r.) und aus römischer Zeit (l.).

Die Gegend um das Ommelstal war früh besiedelt, das belegen zwei Funde aus der Steinzeit (v.r.) und aus römischer Zeit (l.).

Pulheim – Darauf hat der Stommelner Dieter Bunge lange hingearbeitet: Das 35 Hektar große Kerngebiet des Ommelstals zwischen Fliesteden und Stommeln, das zu zwei Dritteln auf Bergheimer und zu einem Drittel auf Pulheimer Gebiet liegt, wurde vom Landschafts- zum Naturschutzgebiet heraufgestuft. Das Votum des Kreistages war einstimmig.

„Eine Baustelle ist beendet. Wir sind froh und glücklich, dass wir das erreicht haben, was wir seit 1967 anstreben“, sagt der langjährige Vorsitzende des Freundeskreises zum Schutz des Ommelstals. Für den 88-Jährigen und seine rund 80 Mitstreiter geht ein Traum in Erfüllung, Dieter Bunge selbst spricht von einer Lebensaufgabe.

Damals, Ende der 60er-Jahre, hatte sich ein loser Kreis gebildet mit dem Ziel, „das brachliegende Ackerland, auf dem Autos standen, aus denen Öl auslief, und wo ungeklärte Gewässer aus Fliesteden flossen“ nach und nach in ein Kleinod zu verwandeln.

Die Gegend um das Ommelstal war früh besiedelt, das belegen zwei Funde aus der Steinzeit (v.r.) und aus römischer Zeit (l.).

Die Gegend um das Ommelstal war früh besiedelt, das belegen zwei Funde aus der Steinzeit (v.r.) und aus römischer Zeit (l.).

Mit großem Enthusiasmus und einem unglaublichen Engagement haben sich die Ommelstal-Aktivisten an die Arbeit gemacht. Stunde um Stunde hat ein harter Kern – „wir waren sechs oder sieben Leute, wir haben teils mehrere Hundert Stunden im Jahr gearbeitet“ – Tausende Bäume, Büsche und Sträucher gepflanzt, drei Teiche angelegt, jede Menge Überzeugungsarbeit geleistet und Hundebesitzer, Spaziergänger, Reiter und Landwirte um Rück- und Umsicht ersucht: „Beispielsweise haben wir Hundebesitzer gebeten, ihre Vierbeiner anzuleinen und auf den Wegen zu bleiben“, erinnert sich Dieter Bunge, der sich auch als behördlich bestellter Landschaftswächter viele Jahre lang ehrenamtlich um das Ommelstal gekümmert hat. So ist in jahrzehntelanger Pflanz-, Forst- und Pflegearbeit eine kostbare Wald- und Wiesenlandschaft entstanden, wie es sie im Kreisgebiet nur an ganz wenigen Stellen gibt.

Mehrere Ortstermine im Vorfeld

Der Entscheidung des Kreistages waren mehrere Ortstermine in dem geplanten Naturschutzgebiet vorgeschaltet. Unter anderem mit dabei waren Vertreter der Stadt Bergheim, des Erftverbandes, der Biologischen Station Bonn/Rhein-Erft und des Rhein-Erft-Kreises sowie Land- und Forstwirte und Jäger. Sie hätten sich auf ein Vorgehen geeinigt, das eine naturbezogene, ruhige Erholung in dem Gebiet ermögliche, heißt es in der Beschlussvorlage für den Kreistag. Die Teilnehmer seien sich einig darin, nicht durch Verbotsschilder, sondern durch eine verbesserte Kommunikation einen rücksichtsvollen Umgang zu fördern und den besonderen ökologischen Wert des Naturschutzgebietes als Lebensraum für wildlebende, seltene und geschützte Tierarten zu vermitteln. Dazu zählen beispielsweise der Eisvogel, die Nachtigall, der Grünspecht und die Waldohreule.

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