Bauvorhaben in KonradsheimPlanung muss der „Jahnshöfe“ überarbeitet werden

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Das verfallene alte Silogebäude soll nach den Planungen für Wohnzwecke neu genutzt werden.

Das verfallene alte Silogebäude soll nach den Planungen für Wohnzwecke neu genutzt werden.

Erftstadt-Konradsheim – Die CDU sieht sich in ihrer ablehnenden Haltung gegenüber dem Konradsheimer Großbauvorhaben „Jahnshöfe“ bestätigt. Seit Jahren schon liefen die Planungen für das Vorhaben.

Die ursprüngliche Absicht, dort eine Sozialimmobilie entstehen zu lassen für Demenzerkrankte oder im Rahmen anderer Pflegeangebote, habe die CDU-Fraktion unterstützt und begleitet, schrieb nun Stadtverordneter Michael Schmalen in einem Brief an die Interessengemeinschaft (IG) Konradsheimer Bürger .

Bereits bei der Diskussion im März 2016 über die neuen Planungen und die Entscheidung für einen Aufstellungsbeschluss habe die CDU-Fraktion als einzige im Stadtrat das Vorhaben als „völlig überdimensioniert“ abgelehnt. Diese Ablehnung habe die CDU nun im Fachausschuss erneut deutlich gemacht. „Unsere Auffassung wird in weiten Teilen auch von der Bezirksregierung Köln geteilt“, so Schmalen.

Freiflächen für therapeutisches Arbeiten

Tatsächlich stellt die Behörde in einem Schreiben, das dieser Zeitung vorliegt, fest, dass die ursprüngliche Planung für ein Pflegezentrum einen Verbund verschiedener Einrichtungen vorgesehen habe. Neben einer Fachklinik für die medizinische Rehabilitation Suchtkranker sollten eine Demenzklinik und Freiflächen für therapeutische Arbeiten (Kleintierhaltung, Gartenarbeit, Reiten) entstehen.

Um diese Planung realisieren zu können, habe der Regionalplan geändert werden müssen, erläuterte die Bezirksregierung. Die zweckgebundene Nutzung für das Areal in Konradsheim habe ein „Pflegezentrum Konradsheim“ vorgesehen. Entsprechend sei der Regionalplan im Oktober 2011 in Kraft getreten.

Neuer Investor

Im Herbst 2015 sei die Stadt dann mit einem neuen Investor auf die Bezirksregierung Köln zugekommen. In mehreren Gesprächen sei erörtert worden, ob und wie die aktuellen Vorstellungen mit den planerischen Vorgaben zu vereinbaren seien. „In den Gesprächen ging es neben der Frage der wirtschaftlichen Tragfähigkeit auch darum, ein städtebaulich zufriedenstellendes Konzept für den Ortsteil Konradsheim zu finden“, heißt es in der Stellungnahme aus Köln. Es sei vereinbart worden, dass im Bereich des erhaltenswerten Baubestands (gemeint ist das alte Speichergebäude) Wohnen und Hotelnutzung grundsätzlich möglich seien.

Der bislang aber unbebaute, rückwärtige Bereich müsse dem Planungsziel „Pflegezentrum“ entsprechen. Wie berichtet, ist das aber so nicht mehr vorgesehen. Das Vorhaben, 40 bis 50 Wohnungen neu zu bauen, sei nicht zulässig, lediglich eine Vergrößerung vorhandenen Wohnungsbestands. Und auch die geplanten 30 bis 40 Wohnungen mit Serviceeinrichtungen entsprächen nicht dem Planungsziel zur Schaffung eines Pflegezentrums, betont die Bezirksregierung.

Ziel der Regionalplanung

Die rund um den neu entstehenden Dorfplatz vorgesehenen Nutzungen inmitten des Großbauprojektes Jahnshöfe mit Café, Friseur und vielem mehr entsprächen ebenfalls nicht dem Ziel der Regionalplanung. Überdies sei die Ansiedlung von Handel und Dienstleistungen außerhalb des Ortszentrums zu vermeiden.

Das geplante Hotel, das aus der Idee erwachsen sei, den historischen Baubestand durch einen modernen Anbau zu ergänzen, sprenge mit den geplanten 135 Doppelzimmern ebenfalls die Dimension für Konradsheim. Die Bezirksregierung unterstütze die Stadt aber gern dabei, eine „rechtskonforme Lösung“ für ein Bauvorhaben zu finden, heißt es in dem Schreiben.

Die CDU ist der Ansicht, dass eine frühzeitige Bürgerbeteiligung im Rahmen des Planungsverfahrens zwingend vorgesehen ist. Es sei unersichtlich, warum dies noch nicht geschehen sei, schreibt Schmalen.

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