Pulheimer GewerbegebietPro Serv plant einen Versorgungscampus für Krankenhäuser

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Die Firma Pro Serv baut im Gewerbegebiet einen Versorgungscampus.

Die Firma Pro Serv baut im Gewerbegebiet einen Versorgungscampus.

Pulheim – Die Firma Pro Serv Rhein-Erft GmbH geht neue Wege. Seit 2004 versorgt das Unternehmen vom Gewerbegebiet Brauweiler aus Krankenhäuser mit medizinischen Geräten, Spritzen, Kanülen, Herzschrittmachern, aber auch Toilettenpapier und vielem mehr.

Nun nimmt die 100-prozentige Tochter der Stiftung der Cellitinnen 30 Millionen Euro für einen zweiten Standort in die Hand – einen Versorgungscampus im Gewerbegebiet Pulheim-Ost an der Otto-Lilienthal-Straße.

Mehr als 100 Arbeitsplätze sollen dort entstehen. „In Zeiten knapper personeller Ressourcen wollen wir unsere Kunden in die Lage versetzen, sich ganz auf ihren unmittelbaren Auftrag des Helfens und Heilens zu konzentrieren“, sagt Hans-Jacob Peglow, Geschäftsführer der Pro-Serv-Gruppe über die Geschäftsidee.

Neue Tochtergesellschaften

Sie sieht an dem Pulheimer Standort zunächst zwei neue Tochtergesellschaften vor. Pro Serv Gourmet versorgt die sieben Kliniken der Cellitinnen mit Frühstück, Mittagessen und Abendessen. „Wir sind für weitere Kliniken offen“, ergänzt die stellvertretende Geschäftsführerin Sylvia Illing. Bei Pro Serv Instruments werden Operationsinstrumente aufbereitet und sterilisiert. Defekte Instrumente werden aussortiert.

„Für die Pro Serv Gourmet hat eine mit Fachleuten aus den unterschiedlichsten Disziplinen besetzte Projektgruppe – vom Koch über Hygienefachkräfte, Logistikspezialisten und Küchenplaner bis hin zum Hersteller von Fördertechnik – in über zwei Jahren ein Konzept zur Umsetzungsreife gebracht, das einzigartig ist und im Hinblick auf Effizienz und Qualität neue Maßstäbe setzen wird“, ist Hans-Jacob Peglow überzeugt.

Keine schweren Behälter schleppen

Fördertechnik bringe künftig gezielt die Zutaten für ein Gericht aus dem Lager zum Koch. Die Mitarbeiter müssten keine schweren Behälter mehr schleppen oder Produkte im vier Grad kalten Kühlhaus suchen. „Der Koch kann sich auf seine Aufgabe konzentrieren – die Speisenzubereitung.“

Das Essen werde nach dem Cook-and-Chill-Prinzip zubereitet. Das heißt: Es „wird zunächst zu etwa 85 Prozent fertiggestellt und dann sehr schnell auf zwei bis vier Grad heruntergekühlt, aber nicht gefroren“, erläutert Peglow. So gekühlt würden die Speisen dann zum Kunden gebracht.

Alles an eine Adresse

Ausbauen möchte Pro Serv auch das Sammellieferungskonzept: Ob Bäcker, Fleischbetrieb, Gemüsehändler oder Lebensmittelgrossist – statt die Kunden, sprich Kliniken, direkt zu beliefern, gehe alles an eine Adresse – den Versorgungscampus in Pulheim. Peglow: „Von dort gehen dann auch diese Waren in einem einzigen Lkw – natürlich säuberlich getrennt – zu den abnehmenden Kliniken.“

Durch den Versorgungscampus werde die Pro-Serv-Gruppe auch als Arbeitgeber immer bedeutsamer: Zu den 120 Arbeitsplätzen in Brauweiler sollen in Pulheim mehr als 100 hinzukommen. „Vielfach werden wir den Mitarbeitern dann auch Voll- und Teilzeitstellen anbieten können, wo bisher lediglich 450-Euro-Jobs möglich waren.“ Für die Qualifizierung junger Menschen werde die Pro-Serv-Gruppe dann Ausbildungsplätze in mehr als 20 Ausbildungsberufen anbieten. Im dritten Quartal 2018 soll der Versorgungscampus seinen Betrieb aufnehmen.

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