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Vielfaltfest in HennefKennenlernen bei Tanz und Musik

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Claudia Lankeit von der Tanzschule Bahija zeigte beim Vielfaltfest in Hennef, bei dem Menschen aus vielen Teilen der Welt zusammenkamen, einen Schleiertanz.

Claudia Lankeit von der Tanzschule Bahija zeigte beim Vielfaltfest in Hennef, bei dem Menschen aus vielen Teilen der Welt zusammenkamen, einen Schleiertanz.

Hennef – Bruder Jakob auf Arabisch, indische Tempeltänze, frisch gerösteter äthiopischer Kaffee, türkische Spezereien – rund ums Rathaus trafen sich Menschen aus unterschiedlichen Kulturen zum Vielfaltfest.

Der Kulturverein mit seinem Vorsitzenden Gerald Steinmetz an der Spitze hat die Begegnung der Initiativen, Vereine und Künstler mit den Menschen organisiert – mit der Stadt und unterstützt von der Congress Media Service sowie der Kreissparkasse Köln.

Schon 2016 hatte Steinmetz die Idee, verschiedene Kulturen den Hennefern zu präsentieren: „Daraus erwachsen Toleranz und Respekt, die Grundlagen für eine gelungene Integration.“

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Doch der Kulturverein musste es erst einmal ein Jahr zurückstellen, so viel Arbeit konnten die Ehrenamtler auf die Schnelle nicht stemmen. Im Sommer, nach der Hennefer Erklärung, entstand aus einer Begegnung mit Sozialamtsleiterin Waltraud Bigge die Kooperation mit dem Interkult, der Begegnungs- und Beratungsstätte der Stadt.

In der von einem breiten Bündnis getragenen Erklärung wird jede Form von Fremdenfeindlichkeit, Gewalt, Herabwürdigung und Ausgrenzung abgelehnt.

„Wir setzen uns für ein offenes, demokratisches und gleichberechtigtes Zusammenleben aller Menschen in Hennef ein“, heißt es dort weiter. Bürgermeister Klaus Pipke bezog sich darauf in seiner Eröffnungsrede. „Nichts ist selbstverständlich, wir müssen uns die offene tolerante Gesellschaft immer wieder aufs Neue erarbeiten“, sagte er. Das Fest am Rathaus unterstrich dieses Anliegen eindrucksvoll.

Steinmetz hatte in der Stadt und im Umland Künstler angesprochen für ein buntes Programm. Mit seinem ersten Auftritt überhaupt begeisterte der Interkult-Singkreis, in dem sich seit einem Jahr wöchentlich Menschen aus Syrien, Aserbaidschan, Irak, Deutschland und Albanien treffen, um gemeinsam Musik zu machen. Es war ein kraftvoller Auftakt auf der Bühne unter dem Rathausturm.

Die Tanzschule Bahija überzeugte auch die arabischen Gäste mit ihrem Orienttanz, einen Hauch von Bollywood bescherten die Kindergruppe und die Tamilin Thanushea Rajabalah mit ihren indischen Tempeltänzen.

Zaed Ali Ahmad, der seine neue Heimat in Hennef gefunden hat, spielte mit Freunden, die teils aus Frankfurt gekommen waren, arabische Lieder. Die Gruppe Rojava steuerte syrisch-kurdische Musik bei, zu der heftig getanzt wurde. Und der syrische Rapper Amer Wakka war aus Siegburg angereist. Einen ganz anderen Klang gab es von Lobsang Dragay zu hören, der tibetanische Weisen anstimmte. War es mal ruhig auf der Bühne tönte es live aus dem Zelt der Deutsch-Libyschen Gesellschaft.

Gemeinsamkeiten und Unterschiede, Besonderheiten und Spezialitäten – es war ein außergewöhnlicher Anlass für Begegnungen und Gespräche, zu dem das malayische, tibetanische und orientalische Essen beitrug.

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