Grundschulen zusammengelegtSo entsteht die Verbundschule für Odenthal und Neschen

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Donate Radhöfer-Petersen, Bürgermeister Robert Lennerts und Dezernent Heinz Bosbach (v.l.) zeigen die neue Internetseite.

Donate Radhöfer-Petersen, Bürgermeister Robert Lennerts und Dezernent Heinz Bosbach (v.l.) zeigen die neue Internetseite.

Odenthal – Noch wenige Wochen, dann nimmt die Verbundschule Odenthal-Neschen ihren Betrieb auf. Nach dem Bürgerbegehren im letzten Herbst, das mit einem deutlichen Votum für den Erhalt der Grundschule in Neschen ausging, ging es in den letzten Monaten darum, die beiden Schulstandorte Odenthal und Neschen zu einer Verbundschule zusammenzuführen.

Donate Radhöfer-Petersen, die bislang die Grundschule in Odenthal geleitet hat, ist seit dem 1. Februar 2017 als kommissarische Leiterin für beide Schulen zuständig. Zum 1. August wird sie dann Leiterin der Verbundschule.

Die Ausgangslage:

In Odenthal gibt es zurzeit 135 Kinder, in Neschen 74. Zum neuen Schuljahr werden 23 Kinder in die erste Klasse in Odenthal gehen, 18 in Neschen, damit sind beide Schulen wie erwartet einzügig. Sie haben dann insgesamt 112 (Odenthal ) und 74 (Neschen) Schüler.

Wie sieht der künftige Schulalltag aus?

Das Kollegium, das aus insgesamt 13 Lehrerinnen besteht, wird sich aufteilen. Donate Radhöfer-Petersen und drei weitere Fachlehrerinnen werden zwischen beiden Standorten pendeln.

Die Pendel-Zeiten werden mit Pausenaufsichten gleichgesetzt, die von Lehrerinnen, die nicht pendeln, übernommen werden. „So verteilen wir die Last gerecht“, sagt Radhöfer-Petersen. Als Schulsekretärin wird künftig Gertrud Koch die Verbundschule unterstützen. Koch war bislang in Odenthal und Voiswinkel eingesetzt.

Wie wurde die Verbundschule vorbereitet?

Es gab eine gemeinsame Sitzung der Schulpflegschaften. Die Elternvertreter machten auf Besonderheiten wie das Projekt „Mut tut gut“ oder den Wunsch nach einem Zirkusprojekt aufmerksam. Beim Fußballturnier der Grundschulen unterstützen die Fördervereine beider Schulen das Turnier gemeinsam. Bei der Waldschülerrallye und den Bundesjugendspielen lief man gemeinsam auf.

Und schulintern?

Es gab eine pädagogische Konferenz, auf der ein Leitbild des Verbundes erarbeitet wurde. Die neue Schule soll als „Schule für alle“ ihre Arbeit aufnehmen, soll allen Kindern eine Heimat sein. Die Schulbücher, die in Fächern wie Deutsch und Mathematik unterschiedlich sind, wurden gesichtet, um künftig zu einem gemeinsamen Unterrichtsmaterial zu finden. Beide Schulen behalten ihre Telefonnummern, sind aber ab sofort unter einer E-Mail-Adresse erreichbar.

Was passiert mit der Offenen Ganztagsschule an beiden Standorten?

Beide OGS werden normal weiterarbeiten. In Odenthal besteht die OGS seit 2005, Träger ist die Arbeiterwohlfahrt. Derzeit werden dort 95 Kinder betreut. In Neschen gibt es die OGS erst seit Oktober 2016. Hier gehen 40 Kinder hin. Träger ist die evangelische Kirchengemeinde Altenberg. In beiden OGS gibt es noch Plätze, theoretisch können alle Schüler untergebracht werden. Die unterschiedliche Ausrichtung der OGS bleibt erhalten.

Wir wird der erste Schultag aussehen?

Jede Schule hat ihre eigene Feier, in Neschen beginnt diese am 31. August um 8 Uhr mit einem Gottesdienst, danach gibt es in der Schule die Einschulungsfeier und anschließend die erste Schulstunde. In Odenthal findet das Ganze zeitversetzt ab 10 Uhr statt.

Schulleiterin Donate Radhöfer-Petersen kann so an beiden Standorten dabei sein.

Müssen Kinder zwischen den Standorten pendeln?

Für den Unterricht nicht. Nur bei gemeinsamen Projekten oder Schulveranstaltungen wie Sportfesten oder Adventsfeiern werden Busse eingesetzt.

Was wird die erste Aufgabe nach Schulbeginn sein?

Einen gemeinsamen Namen für die Verbundschule zu finden. Derzeit firmiert die Schule sozusagen als Arbeitstitel unter Namen Grundschulverbund Odenthal-Neschen. Schon aktiv ist die neue Homepage der Schule, sie ist unter www.grundschulverbund-odenthal-neschen.de zu finden. 

Zur Planung des Neubaus

Die Verbundschule Neschen Neubau soll bis 2019/20 fertig sein. „Wir hoffen, dass der Abbruch des alten Schulgebäudes in den Herbstferien beginnt“, sagt Bürgermeister Robert Lennerts. Das liegt aber nicht in den Händen der Verwaltung denn die Situation im Baugewerbe ist derzeit so, dass sich die Firmen aussuchen können, welche Aufträge sie annehmen.

Auf eine erste Ausschreibung der Abbrucharbeiten, die da die Schule PCB-belastet ist, unter besonderen Sicherheitsvorkehrungen geschehen müssen, meldete sich kein Unternehmen. Nun ist die Verwaltung selbst auf der Suche.

„Wenn das alles gut läuft, könnten wir im Frühjahr 2018 mit dem Neubau beginnen und die Schule wie geplant zum Schuljahr 2019/20 das neue Gebäude beziehen“, hofft Lennerts. Ein Vorschlag, wie das Gebäude aussehen könnte, wurde in den letzten Monaten zwischen Verwaltung und Schulleitung abgestimmt.

Er soll noch im Sommer der Politik vorgestellt werden. Denn nur wenn die Entscheidung, wie das Schulhaus aussehen soll, auch noch in diesem Jahr getroffen wird, können die Bauarbeiten rechtzeitig beginnen. (dfk)

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