Hürth-MitteVorbereitungen laufen für den Start der neuen Grundschule

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Den Schulstart bereiten Dezernent Jens Menzel, Claudia Neumann vom Schulamt und Schulleiter Uli Protte (v. l.) vor.

Den Schulstart bereiten Dezernent Jens Menzel, Claudia Neumann vom Schulamt und Schulleiter Uli Protte (v. l.) vor.

Hürth-Hermülheim – Zum zweiten Mal innerhalb von drei Jahren geht in Hürth nach den Sommerferien eine neue Schule an den Start – und in den Räumen der ehemaligen Dr.-Kürten-Förderschule an der Bonnstraße.

Dort nahm im August 2014 schon die Gesamtschule ihren Betrieb auf. Zum neuen Schuljahr zieht sie um in den Neubau an der Sudetenstraße und übergibt die Räume besenrein an eine neue Grundschule.

Es kommt nicht mehr oft vor, dass eine Grundschule neu gegründet wird. Hürth aber wächst stark und braucht angesichts steigender Schülerzahlen eine weitere Grundschule, weil die anderen schon aus allen Nähten platzen, wie Schuldezernent Jens Menzel erklärt. Für Schulleiter Uli Protte ist der Aufbau einer neuen Schule „eine pädagogische Chance, die ich nicht liegenlassen wollte“. Erst vor einer Woche hatte der 43-Jährige seine Bestellungsurkunde in der Post. Protte ist gebürtiger Kasseler. Er studierte in Köln Sonderpädagogik und Sport. Das gemeinsame Lernen (GL) von Kindern mit und ohne Behinderung ist ihm ein Anliegen. Er war in der Lehrerausbildung tätig und ist Fachberater für GL beim Schulamt des Kreises. Zuletzt leitete er zwei Jahre lang die Grundschule Am Schwarzwasser in Bergheim.

In Hürth fängt Protte bei Null an. Vieles ist zu organisieren. Das fängt an beim Mobiliar und der Frage, ob Zweier- oder Einzeltische bestellt werden. Raumkonzept und Stundenpläne müssen geschrieben, Bücher beschafft werden. Die Eckpfeiler für das pädagogische Konzept hat der Schulleiter bereits gesetzt. In den ersten beiden Jahren soll jahrgangsübergreifend unterrichtet werden, nach der flexiblen Schuleingangsphase dann in den Klassen drei und vier jahrgangsbezogen. Die Lernzeit für Hausaufgaben soll in den Vormittag integriert werden, sodass die Kinder nachmittags Zeit haben, ihren Bewegungsdrang und ihre Kreativität in der OGS auszuleben. Zum Ende der Woche soll es den Werkstattfreitag geben, an dem die Schüler jahrgangsübergreifend an Projekten arbeiten.

Der erste Jahrgang beginnt mit 45 Kindern in zwei Klassenzügen. Seine künftigen Schüler kennt Uli Protte noch nicht. Das kleine Lehrerkollegium wird erst in der letzten Ferienwoche zusammen an einem Tisch sitzen. Dazu gehören neben dem Schulleiter zwei Klassenlehrerinnen sowie eine Sonderpädagogin, eine sozialpädagogische Fachkraft und zwei Lehrerinnen für Religion und Sport, die jeweils stundenweise an die neue Schule abgeordnet werden.

Die Eltern hat Protte bei einem Elternabend vor zwei Wochen kennengelernt. Dass sie ihre Kinder an der neuen Schule angemeldet haben, sei ein großer Vertrauensvorschuss, weiß Protte: „Die kannten ja weder Namen noch Gesichter noch das Konzept.“ Die Eltern sollen ein gewichtiges Wort mitreden bei der Entwicklung der Schule. Das gilt auch für die Namensfindung: Bislang heißt die Schule ziemlich sperrig: „Neue Grundschule im Zentrum von Hürth“.

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