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Tödlicher Unfall in den USADarum sollten Sie das Handy nicht mit zum Baden nehmen

Lesezeit 3 Minuten
Frau mit Handy in der Wadewanne

Selten eine gute Idee: Mit dem Smartphone am Ohr in der Badewanne entspannen (Symbolfoto).

Egal ob während der Arbeit oder in der Freizeit, das Smartphone ist mittlerweile unser ständiger Begleiter. Doch genau das wurde einem jungen Mädchen aus den USA jetzt zum Verhängnis. Sie starb in der Badewanne liegend an einem Stromschlag, weil ihr Smartphone aus der Hand in das Badewasser fiel, wie der Nachrichtensender „KCBD“ berichtete. Ihrer Großmutter zufolge griff sie entweder nach ihrem Mobiltelefon, das bereits eingesteckt war, oder steckte es gerade ein. Wie die Stiefmutter des Opfers sagte, hatte die 14-Jährige in der Vergangenheit häufiger mit dem Handy in der Wanne gesessen und Handyspiele gespielt.

Experten warnen: Smartphones gehören nicht in die Badewanne

Smartphones und Tablets sind meist kein geeigneter Zeitvertreib für die Badewanne. Tabu sollte die Nutzung beim Baden insbesondere dann sein, wenn das Gerät zum Laden am Netz hängt. „Das würde ich generell niemandem empfehlen“, sagt Markus Merkle vom Medienportal „Handysektor.de“. Elektrische Geräte hätten zum Schutz der eigenen Gesundheit nichts in der Badewanne verloren: „Generell sollte man Handys immer von Wasser fernhalten.“

Läuft ein Smartphone dagegen im Akkubetrieb, setzt man im Gegensatz zum Netzbetrieb zwar nicht die eigene Gesundheit aufs Spiel, falls das Gerät ins Wasser fällt. Sehr wohl kann dabei aber das Smartphone Schaden nehmen, warnt Merkle. Ein Bad überstehen solche Geräte in aller Regel nicht. Und auch als wasserfest deklarierte Geräte widerstehen dem Wasser beim Eintauchen nur bis zu einer bestimmten Tiefe und Dauer.

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Experte: In alten Gebäuden FI-Schutzschalter nachrüsten

Dass man mit dem Föhn in der Badewanne einen Menschen umbringen kann, sei durchaus kein veraltetes Krimi-Klischee, sagt Experte Jürgen Ripperger, Leiter Technische Entwicklung und Gebrauchtstauglichkeit im Verband der Elektrotechnik Elektronik und Informationstechnik (VDE). Ein Fehlerstrom-Schutzschalter, kurz FI-Schalter genannt, kann Leben retten: Fällt ein Elektrogerät wie ein Smartphone an der Steckdose in die Badewanne, unterbricht er den Stromkreis. Doch: In vielen über 33 Jahre alten Gebäuden in Deutschland ist er im Badezimmer noch nicht installiert. Erst seit 1984 gilt die Pflicht für fast alle Räume mit Badewanne und Dusche, seit 2009 sind Neubauten insgesamt sowie in Altbauten neu installierte Stromkreise im Rahmen einer Modernisierung betroffen.

Ein FI-Schutzschalter greift, wenn Geräte falsch benutzt werden oder kaputt sind, aber auch wenn elektrische Leitungen marode oder beschädigt sind. Beides kann lebensbedrohlich für den Benutzer des Gerätes sein. Der Schalter misst konstant den Stromfluss der elektrischen Anlage und der angeschlossenen Geräte, und ein Relais unterbricht schon bei kleinsten Unterschieden den Stromkreis.

Fällt ein Elektrogerät in die volle Wanne – darf man nachgreifen?

Was ist denn zu tun, wenn mir ein angeschlossener Föhn oder ein ladendes Smartphone in die volle Badewanne fällt? Darf man kurz hinterher greifen? Experte Ripperger: „Ist der Föhn an eine Steckdose angeschlossen, solle man auf keinen Fall nachgreifen! Wenn man sich außerhalb der Badewanne befindet, sollte man sofort den Stecker ziehen und so das Gerät vom Netzbetrieb trennen.“ Erst dann kann man ohne Probleme das Gerät aus dem Wasser nehmen und es trocknen. Wichtig, erst trocknen lassen und erst danach wieder einschalten!

Ist das Smartphone nicht an einer Steckdose angeschlossen, kann man nachgreifen und das Gerät aus dem Wasser fischen. Auch dann gilt: Bevor es wieder in Betrieb genommen wird, trocknen lassen – rund 48 Stunden. (sar/ mit dpa)

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