OGB und Raps-WerkstättenSimone Ufer übernimmt die Geschäftsführung

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Gummersbach – Die Oberbergische Gesellschaft für psychisch Behinderte (OGB) und die Raps-Werkstätten haben eine neue Geschäftsführerin: Simone Ufer (47) hat sich gestern bei einem Empfang in der Gummersbacher OGB-Geschäftsstelle den Mitarbeitern vorgestellt.

Während die gerichtliche Auseinandersetzung mit dem früheren Geschäftsführer Klaus Jöllenbeck noch immer nicht abgeschlossen ist, setzt die Gesellschafterversammlung darauf, dass mit der neuen Frau an der Spitze die Sozialunternehmen reibungs- und geräuschloser verläuft. Vorsitzender der Gesellschafterversammlung ist der Waldbröler Bürgermeister Peter Koester. Er kündigte den Mitarbeitern eine Organisationsstruktur an, in der die Betriebsbereiche selbstständiger arbeiten: „Wir haben damit umgesetzt, was wir Ihnen versprochen haben.“

Dank an Übergangschef Drevermann

Koester dankte Übergangsgeschäftsführer Rainer Drevermann dafür, dass er „viele Dinge aufgearbeitet“ und erreicht habe, „dass das Miteinander wieder auf einem guten Weg ist.“ Drevermann wird die neue Chefin noch einarbeiten, bevor er Ende Oktober in den Ruhestand geht.

Zwei Gesellschaften

Die Oberbergische Gesellschaft zur Hilfe für psychisch Behinderte (OGB) wurde 1978 gegründet sieht ihre Aufgabe darin, psychisch beeinträchtigte Erwachsene, suchtmittelabhängige Jugendliche und Erwachsene sowie an Demenz erkrankte Menschen ambulant und stationär zu versorgen. In dieser Weise werden zurzeit 384 Klienten betreut. 190 Mitarbeiter sind in der Gummersbacher Verwaltung sowie in den elf Wohneinrichtungen im ganzen Kreis und den beiden Tageseinrichtungen in Gummersbach und Wipperfürth tätig.

Die Raps-Werkstätten beschäftigen an den beiden Standorten in Marienheide-Kalsbach und Waldbröl 380 Mitarbeiter mit psychischen Behinderungen, die von 60 Kräften betreut werden. Die Abkürzung Raps steht für Rehabilitation, Arbeitstraining, Produktion und Service. Die Tätigkeit in den Werkstätten soll den psychisch Behinderten die Teilhabe am Arbeitsleben und gegebenenfalls den Einstieg in den allgemeinen Arbeitsmarkt ermöglichen. Die Raps-Werkstätten bieten Auftraggebern aus der Industrie Metallbearbeitung, Montage, Verpackung und andere Dienstleistungen an. (tie)

Die neue Geschäftsführerin bringe alle fachlichen und persönlichen Voraussetzungen für die Aufgabe mit, versicherte Koester. Simone Ufer war 18 Jahre lang in der Gummersbacher Zentralverwaltung der Unternehmensberatung Kienbaum beschäftigt. Wie die Betriebswirtin ausführte, sei sie immer wieder als Beraterin eingesetzt worden, auch im Medizin- und Sozialwesen. Zuletzt habe sie die kaufmännische Leitung der Wehnrather Sonnenschirmfirma Bahama innegehabt. Ufer lebt in Lindlar-Scheel, ist verheiratet und hat einen 16-jährigen Sohn. Sie ist in Wipperfürth zur Schule gegangen und hat in Siegen studiert.

Die neue Geschäftsführerin will sich zunächst einen Überblick über die Zahlen verschaffen und die Einrichtungen besuchen: „Ich möchte auch unsere Klienten kennenlernen.“ Ihr sei es gleichermaßen wichtig, dass das Unternehmen wirtschaftlich solide arbeitet und dass es ein attraktiver Arbeitgeber ist.

Ufer weiß: „Es gibt immer Vorbehalte, wenn man mit jemandem zu tun hat, der von einer Unternehmensberatung kommt. Ich bin es aber gewöhnt, nicht nur Ratschläge zu geben, sondern auch Entscheidungen zu treffen und dafür die Verantwortung zu übernehmen.“ Rainer Drevermann habe als ihr Vorgänger schon vieles angestoßen. Der gemeinsame Aufbau einer neuen Kultur der Zusammenarbeit werde aber noch einige Monate in Anspruch nehmen.

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