Troisdorf – Mit dem Auftritt von Max Giesinger, der mit „80 Millionen“ und „Wenn sie tanzt“ im vergangenen Jahr richtig durchstartete, endete gestern Abend in der ausverkauften Stadthalle der dreitägige Troisdorfer Konzertsommer. Den hatte am Freitag die amerikanische Rocksängerin Anastacia eröffnet, die auf ihrer „The Ultimate Collection“ Tour“ Halt an der Agger machte.

Halle nicht ganz gefüllt

Obwohl die Halle nicht ganz gefüllt war, tat dies der Stimmung keinen Abbruch. Denn – wie von amerikanischen Produktionen gewohnt – präsentierte die 49-Jährige eine mitreißende Show, konnte sich hierbei auf die musikalische Klasse ihrer vierköpfigen Band (Keyboard, Gitarre, Bass, Schlagzeug) und der beiden Backgroundsängerinnen verlassen.

Gut zwei Stunden inklusive mehrerer Zugaben stand die Sängerin auf der Bühne, punktete mit Stimme und Publikumsnähe. Da durften sogar einige Kinder auf die Bühne. Richtig sentimental wurde es, als sie darunter ein kleines Mädchen namens Anastasia ausmachte. Freilich gab es extralange Versionen ihrer Welterfolge „I’m Outta Love“ und „Left Outside Alone“, die sie enthusiastisch mit den Fans feierte.

Zufrieden mit Verlauf des Konzertsommers

Mit dem Verlauf des Konzertsommers war Alexander Krößner vom Kulturamt der Stadt Troisdorf, der mit seinem Team die Umsetzung hinsichtlich Saal-, Licht- und Tontechnik sowie Logistik und Sicherheit verantwortete, „sehr zufrieden“ „Es könnten immer mehr sein“, urteilte er über die freien Plätze an den beiden ersten Abenden. Dennoch nannte Krößner das Projekt „einen Erfolg“. Wegen des zu erwartenden Ansturms vieler Jugendlicher und Kinder begann das Samstagskonzert bereits um 18 Uhr.

Höhepunkt mit „Lochis“

Wobei sich zahlreiche Teenager bereits lange vorher einen Platz am vorderen Absperrgitter sicherten. Traten doch nach Mike Singer & Kayef und Jannik Brunke als Live-Höhepunkt mit den „Lochis“ angesagte und überaus erfolgreiche Youtube-Stars an. 

Erst 18 Jahre alt sind die Zwillinge Heiko und Roman Lochmann, gleichwohl blicken sie schon auf zweijährige Tour- und Bühnenerfahrung zurück.

Das Kreischen im Saal wuchs zum vielzitierten Orkan an, als der schwarze Vorhang fiel und den Blick auf die große Bühne freigab. Den Platz dort – die hervorragende Begleitband agierte im hinteren, dunklen Bühnenabschnitt – beanspruchten die Zwillinge allein, durchmaßen ihn hiphoppend, immer wieder zwei Sockel ersteigend, um ihren Fans noch näher zu sein und auch die in den hinteren Reihen zu erreichen. Jede Frage, „Geht’s euch gut“ oder „Sagt man Tro-i-sdorf oder Troosdorf“ ging im ohrenbetäubenden Jubel unter.

Nicht minder lautstark sang die Menge jedes Wort von „Nie mehr allein“, „Kopfkino“, „Lieblingslied“ bis zur Hymne „Heimweh“. Wobei die Melodien und Arrangements geeignet waren, auch den Geschmack der Erwachsenen und vielen Eltern, die sich an den Seiten aufhielten oder ihren Sprösslingen auf die Schultern genommen hatten, zu bedienen.

Treueschwüre auf Plakaten

Auf Plakaten prangten die Treuschwüre, die Fingerherz-Geste wurde zur Liebeserklärung des Abends. Für einige Teenies wurde der Hype zu viel. Sie mussten sich nach Schwächeanfällen in die Obhut der Sanitäter begeben. Doch sei niemanden etwas Ernsthaftes zugestoßen, sagte Krößner.