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Passendes Rad findenDarauf sollte man beim Kauf eines E-Mountainbikes achten

Lesezeit 4 Minuten
E-Mountainbike (1)

Symbolbild

Beim Kauf eines E-Mountainbikes sollte man einige Dinge berücksichtigen. Zum Beispiel die verschiedenen Rädertypen (Touren-Räder, All-Mountain/Enduro oder ein Downhill/Freeride):

Touren-Räder

Grundsätzlich unterscheidet man zwischen zwei Typen von E-Mountainbikes: Hardtails und Fullys. Der Unterschied liegt in der Federung. Bei Hardtails ist nur die  Vordergabel gefedert, Fullys hin- gegen sind vollgefedert. „Welche Variante besser zu einem passt, hängt vom Einsatzzweck ab“, sagt Christiane Rauscher, Redakteurin beim Magazin „Elektrobike“.

Hardtails

Sie sind ideal für Fahrer, die viel auf Schotterpisten oder Waldwegen unterwegs sind und gern entspannte Touren unternehmen. Hardtails eignen sich aber etwa auch gut, um damit zur Arbeit zu pendeln. Vorteile: ♦ Verhältnismäßig geringes Gewicht ♦ Wartungsärmer durch weniger Technik ♦ Direkteres Fahrgefühl ♦ Meist günstiger als Fullys

Fullys

Wer mehr Komfort wünscht und viel im Gelände unterwegs ist, fährt mit einem vollgefederten E-Mountainbike wahrscheinlich besser.    Vorteile: ♦ Besserer Grip beim Bergauffahren ♦ Schläge werden besser abgefedert ♦ Mehr Kontrolle und Sicherheit

All-Mountain/Enduro

Ob Bikepark, Alpentour oder steile Berg- und Talfahrten – All-Mountain- oder Enduro-Bikes sind sehr vielseitig. Federwege von 130 bis 160 Millimeter sowie eine kompakte Sitzposition sorgen für hohen Komfort, kurze Kettenstreben für Agilität und die längeren Radstände für Fahrstabilität und Laufruhe.

Downhill/Freeride

Sie sind ideal für schnelle Abfahrten und grobes Gelände. Lange Federwege von 160 bis 200 Millimeter und flache Geometrien mit langem Radstand vermitteln auch bei hoher Geschwindigkeit weiter eine stabile Laufruhe.

Weiterer Vorteil: Dank Elektro-Antrieb kommt man mit den schweren Rädern auch ohne Lift wieder den Berg hinauf. „Gerade für Downhill-Räder sind Nachrüstmotoren interessant“, erklärt Christiane Rauscher.

Antrieb

Mittelmotor

Es ist die beliebteste Antriebs-Variante. Der Motor ist direkt im Tretlager verbaut. Dadurch bekommt das E-Bike einen tiefen, zentralen Schwerpunkt. 

Heckmotor

Der Antrieb sitzt in der Hinterradnabe. Dadurch wirken die E-Bikes häufig hecklastig. Heckmotoren haben allerdings auch Vorteile: Sie sind meist leise und kraftvoll. Außerdem ermöglichen sie eine Rekuperation, also eine Energierückgewinnung.

Nachrüstmotor

Wer aus seinem herkömmlichen ein E-Mountainbike machen möchte, kann einen Nachrüstmotor kaufen. Dieser kann einfach an ein normales Rad angebracht werden. Der Akku wird dabei in der Regel nicht fest verbaut, sondern kommt in den Rucksack.

Akku

Leistung

Die Akkus sind in den vergangenen Jahren immer leistungsstärker geworden. „Aktuell sind 500 Wattstunden (Wh) das Maß aller Dinge“, sagt „Elektrobike“-Expertin Christiane Rauscher. Die Maßeinheit beschreibt, wie viel Energie in einer Stunde abgegeben oder aufgenommen wird.

Bedeutet: Bei einem E-Antrieb mit 250 Watt Leistung reicht ein 500-Wh-Akku bei ständiger maximaler Unterstützung für zwei Stunden. Da der Akku aber in der Praxis nicht permanent läuft, hält er länger. Außerdem ist die Akkuleistung immer auch abhängig vom Gewicht des Fahrers, dem Gelände und Modus des Motors.

Lebensdauer

Akkus haben in der Regel eine Garantie auf 500 bis 1000 Ladezyklen. Da Ersatzakkus mit Preisen von etwa 600 bis 1000 Euro teuer sind, sollte man den Akku möglichst sorgsam behandeln. Heißt: Lagern und Laden bei Raumtemperatur (15 bis 22 Grad Celsius).

Kauf

Fachhandel

Einsteiger sollten sich vor dem Kauf eines E-Mountainbikes umfassend informieren. Persönliche Beratung gibt es allerdings nur beim Fachhändler. Weitere Vorteile: Sie können direkt vor Ort Probe fahren, das Rad wird optimal auf sie eingestellt, und später haben sie für Service und Wartung einen Ansprechpartner vor Ort.

Online-Shop

Da sich Direktversender die Händlermarge sparen, sind die Räder meist günstiger als im Fachhandel, beziehungsweise die Ausstattung ist bei gleichem Preis in der Regel hochwertiger. Außerdem lassen sich Preise leicht vergleichen. Wer sein E-Mountainbike im Internet kauft, sollte sich allerdings gut auskennen.

Service

E-Mountainbikes sind extrem hohen Belastungen ausgesetzt und daher auch relativ wartungsintensiv: Durch den Motor muss etwa die Kette trotz regelmäßiger Pflege früher ersetzt werden. Und durch das hohe Gewicht verschleißen Bremsbeläge schneller. Feste Angaben zu Service-Intervallen seitens der Hersteller gibt es nicht. In der Regel wird aber wahrscheinlich einmal im Jahr der Besuch in der Fahrrad-Werkstatt nötig sein.

Preis

Neben Material und Ausstattung entscheidet auch die Kategorie (siehe unterschiedlichen Rädertypen ) über den Preis eines E-Mountainbikes: So sind E-Hardtails meist günstiger als  Fullys. Mit Alu-Rahmen und solider Ausstattung gibt es sie bereits für rund 2000 Euro. Ein vergleichbares Fully kostet rund 500 Euro mehr.

Nach oben gibt es kaum Grenzen: So kann ein Carbon-E-Bike mit Elite-Ausstattung schnell  15.000 Euro und mehr kosten. „Teure Carbon-Rahmen machen bei E-Mountainbikes aber nur bedingt Sinn“, sagt Rauscher. „Denn durch die Unterstützung durch den Motor müssen Fahrer nicht auf jedes Gramm achten.“ Wichtig sei aber, neben dem passenden Motor auch auf solide Anbauteile zu achten, wie zum Beispiel Scheibenbremsen.

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