Ein Geheimnis wird entblättertHollywood-Regisseur verfilmt Melanie Raabes „Die Falle“

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Bestsellerautorinnen unter sich: Nicole Staudinger und die Wiehlerin Melanie Raabe bei einer Lesung in Overath. Mit „Die Wahrheit“ geht Raabe ab sofort auf Lesetournee, „Die Falle“ wird in Hollywood verfilmt.

Bestsellerautorinnen unter sich: Nicole Staudinger und die Wiehlerin Melanie Raabe bei einer Lesung in Overath. Mit „Die Wahrheit“ geht Raabe ab sofort auf Lesetournee, „Die Falle“ wird in Hollywood verfilmt.

Oberberg/Köln – Melanie Raabe ist eine Meisterin darin, um die Ecke zu denken, ihre Leser durch subtile Spannung, aber immer unblutig, in Atem zu halten. Auch ihr dritter Roman, der gerade fertig wurde, beinhaltet ein großes Geheimnis, dass die 36-jährige Kölner Autorin, aufgewachsen in Wiehl, langsam und genüsslich entblättert.

Gerade hat sie den Psychothriller, für den sie derzeit noch auf der Suche nach dem perfekten Titel ist, ins Lektorat gegeben. Nächstes Jahr soll er im Herbst im btb-Verlag erscheinen. Das vierte Buch ist natürlich auch schon in Planung, denn das Schreiben ist Raabes Berufung.

Das Drehbuch hat ihr sehr gut gefallen

In Planung ist auch die Verfilmung ihres Erstlings „Die Falle“. Die Filmrechte waren ja schon nach Hollywood verkauft, als das Buch noch kaum erschienen war, mittlerweile ist es in zwei Dutzend Sprachen übersetzt.

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Kulturförderpreis 2017

Besondere Verdienste um das hiesige Kulturleben würdigt der Oberbergische Kreis in diesem Jahr zum elften Mal. Diesmal wird der Förderpreis für alle Sparten, zu denen Bildende Kunst, Darstellende Kunst, Musik, Literatur und Medienkunst gehören, begrenzt auf die Altersgruppe der 18- bis 30-jährigen Künstlerinnen und Künstler ausgeschrieben.

Melanie Raabe gehörte im Jahr 2015 zu den Preisträgern. Damals, so erzählt sie, sei sie von Mitarbeitern der Stadt Wiehl auf den Preis hingewiesen worden. „Es fällt vielen Menschen schwer, mal eben so die Werbetrommel für sich selbst zu rühren. Auch mir“, gibt sie zu, motiviert aber auch junge Kulturschaffende, sich zu bewerben. „Jeder hat etwas zu bieten“, ist die Autorin überzeugt und rät dazu, in der Bewerbung „alles aufzuführen, wofür man brennt“. Die Begeisterung für das eigene Tun müsse transportiert werden, man solle nicht darauf schauen, was eventuell gut ankäme, sondern authentisch bleiben. „Mut haben und einfach machen!“

Bis zum 18. September, 12 Uhr, können Interessierte ihre Bewerbung im Kultur- und Museumsamt des Oberbergischen Kreises auf Schloss Homburg in Nümbrecht einreichen. Zur Bewerbung gehören unter anderem die Präsentation des künstlerischen Schaffens, der Lebenslauf der künstlerischen Laufbahn und die Darstellung zukünftiger künstlerischer Vorhaben. Weitere Informationen dazu gibt es bei Silke Engel, V (0 22 93) 91 01-14. (kpo)

„Und ich durfte mittlerweile das Drehbuch lesen, das mir sehr gut gefallen hat“, berichtet die Autorin erfreut. Gerade eben wurde bekannt, dass Mark Pellington sich als Regisseur des Stoffes annimmt und der Film voraussichtlich ab 2018 gedreht wird. Wie die Rollen besetzt werden, steht allerdings noch nicht fest, auch wenn Jürgen Vogel sich neulich bei Böttinger im Kölner Treff geoutet hat, die Rolle des „Bösewichts“ sehr gerne zu übernehmen. Pellington drehte unter anderem den Thriller „Die Mothman Prophezeiungen“ mit Richard Gere in einer Hauptrolle, „Arlington Road“, einen Psychothriller mit Jeff Bridges und Tim Robbins, sowie zahlreiche Musikvideos, unter anderem für U2, Bruce Springsteen oder Linkin Park.

Bedenken, weil ihr Buch in der Verfilmung wahrscheinlich einige Änderungen erfahren wird, hat Melanie Raabe nicht. „Mir ist ganz klar, dass man meine Ideen nicht in 90 Minuten Film packen kann, dass die Handlung eines Buches ganz anders strukturiert ist, als die eines Films“, sieht sie die Filmarbeiten bewusst realistisch. Sie weiß, dass gute Regisseure ohnehin immer einen eigenen Zugang zur literarischen Vorlage finden würden.

„Der Film ersetzt ein Buch aber für mich sowieso nicht. Und wer weiterhin mein Buch lesen möchte, kann das tun – das Buch verschwindet ja nicht durch die Verfilmung“, sagt sie mit einem Lächeln.

Aus den Dreharbeiten werde sie sich vollkommen heraushalten, versichert sie. „Diese ganzen Arbeiten und Vorbereitungen habe ich komplett abgegeben. Aber ich möchte das Set gerne besuchen, wenn es dann losgeht. Das ist für mich ein bisschen wie eine Wundertüte mit vielen neuen Erfahrungen. Darauf bin ich sehr neugierig.“

Bis es soweit ist, wird die Autorin am vierten Roman feilen und auch wieder auf Lesereise gehen.

Melanie Raabe liest am Mittwoch, 6. September, um 19.30 Uhr im Hützemerter „Treffpunkt Alter Bahnhof“ (Vorm Bahnhof 1) aus ihrem zweiten Roman „Die Wahrheit“. Karten kosten an der Abendkasse 12,50 Euro.

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