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Kölner VerkehrÄrger um Radfreundlichkeit der Ringe

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Noch dürfen Radfahrer auf den Ringen nicht überall die Straße benutzen.

Noch dürfen Radfahrer auf den Ringen nicht überall die Straße benutzen.

Köln – Zwischen der Stadt und der Initiave „Ring frei“ gibt es erneut Ärger wegen der fahrradfreundlichen Umgestaltung der Ringe. Der Streitpunkt besteht in der Geschwindigkeit der Umsetzung. Obwohl es einen Ratsbeschluss dazu gibt, lässt sich die Stadt nach Ansicht der Initiative viel zu viel Zeit.

Klaus Harzendorf, Leiter des Amts für Straßen und Verkehrstechnik, kündigte im Dezember 2015 zwar eine Aufhebung der Radwegebenutzungspflicht binnen zwölf Monaten an und bekräftigte diesen Termin Ende Mai 2016 noch einmal. Die Stadt hat dieses Versprechen allerdings nicht eingehalten. Innerhalb desselben Zeitraum sollte zudem die Höchstgeschwindigkeit auf 30 Stundenkilometer herabgesetzt werden.

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Die wichtigste Voraussetzung wäre es, sämtliche Ampeln auf den Ringen auszutauschen. Bisher sind allerdings lediglich die Lichtsignalanlagen vom Hansaring bis zur Querung Maastrichter Straße und Ehrenstraße erneuert worden. Die beiden Ampeln am Rudolfplatz/Aachener Straße und am Rudolfplatz/Richard-Wagner Straße sollen nach derzeitigem Stand im Oktober angepasst werden, teilte die Verwaltung auf Anfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“ mit.

Es könnte auch noch länger dauern

Die weiteren Lichtsignalanlagen zwischen Rudolfplatz und Zülpicher Platz sollen „voraussichtlich im März 2018“ folgen. Mit anderen Worten: Es kann auch noch länger dauern. Darüber hinaus ist zurzeit noch unklar, wann ein Pilotprojekt auf dem Abschnitt zwischen Zülpicher Straße und Rudolfplatz starten soll. Dort soll die Umwandlung einer vollständigen Fahrspur in einen Radweg auf der Straße getestet werden. Ursprünglich war angedacht, das direkt auf den gesamten Ringen umzusetzen.

„Wenigstens im Verzögern des Projekts bleibt die Stadt konsequent“, sagt Ring-frei-Sprecher Reinhold Goss. Der vage Zeitplan sei „ein Hohn und ein Schlag ins Gesicht“ engagierter Bürger und in das der Politiker in der Bezirksvertretung Innenstadt sowie im Verkehrsausschuss des Stadtrats. „Wenn man sich an die Worte der Verkehrsdezernentin Andrea Blome zu ihrem Amtsantritt im Februar erinnert, die vom Prestigeprojekt Ring frei sprach und die das von der Oberbürgermeisterin im Juni 2016 gegebene Tempo-30-Versprechen an den Ringen nochmals bekräftigte, dann weiß man schon länger nicht mehr, ob man darüber lachen oder weinen soll“, so Goss.

Die Mitglieder der Initiative werden als Protest am Samstag ab 12 Uhr die rechte Fahrspur auf den Ringen zwischen Zülpicher Platz und Friesenplatz vorübergehend für den Autoverkehr sperren. Sie wollen zeigen, wie eine reine Radspur in Zukunft aussehen könnte.

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