Gesamtschule EifelVierbeiner im Unterricht

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Gruppenbild zum Abschluss: Deutsche, italienische und österreichische Pädagogen trafen sich zum Ende des zweijährigen Erasmus+-Projekts an der Gesamtschule Eifel. Zeitgleich hatte der Sternritt zur Schule stattgefunden.

Gruppenbild zum Abschluss: Deutsche, italienische und österreichische Pädagogen trafen sich zum Ende des zweijährigen Erasmus+-Projekts an der Gesamtschule Eifel. Zeitgleich hatte der Sternritt zur Schule stattgefunden.

Blankenheim – In der Gesamtschule Eifel hat man offenkundig ein Herz für Tiere. 21 Reiter waren zum alljährlichen Sternritt, der seit 2013 veranstaltet wird, sogar aus Hellenthal den Finkenberg zur Schule hinaufgeritten.

Das bot einen entsprechenden Rahmen, während das Abschlusstreffen des zweijährigen Erasmus+-Programms der EU gefeiert wurde. Das Projekt hat den schönen Titel „Miteinander voneinander füreinander lernen: Tiergestützte Pädagogik im inklusiven Unterricht an weiterführenden Schulen in Europa“.

Schulleiterin Eva Balduin freute sich über die zum Anlass vorgelegte, umfangreiche Dokumentation, einen 30-minütigen Film, der ihre Schüler im Unterricht mit den „Pädagogen auf vier Pfoten“ zeigt und die zahlreich angereisten Gäste von den beiden Projektpartnerschulen in Österreich und Italien.

Motivator

und Begleiter

Lehrerin Tanja Tschernoster hatte letztlich die Idee, die so neu gar nicht ist. „Tiergestützte Pädagogik und tiergestützte Therapie befinden sich in Europa zurzeit in einer Phase der Wiederentdeckung“, so Professor Harald Mandl von der Pädagogischen Hochschule Burgenland. Er betreute das 24-Monats-Projekt wissenschaftlich. Seine Studentin Saskia Taborsky hat darüber ihre Bachelor-Arbeit geschrieben.

Kaninchen, Hunde und Co. im Unterricht – warum ist es überhaupt sinnvoll? „Der Umgang mit Tieren fördert das soziale Lernen und die Empathiefähigkeit, baut mögliche Ängste ab und führt langfristig zu einem gesteigerten Selbstwertgefühl als elementare Voraussetzung für gelingendes Lernen“, erklärt Tanja Tschernoster den Ansatz des Projekts.

Gesamtschul-Lehrerin Antje Musculus, deren Schulhunde Bilbo und Bluena das Projekt in Blankenheim tatkräftig unterstützten, setzt die Theorie in die Praxis um. „Schulhunde können grundsätzlich in jedem Schulfach dabei sein. Als Präsenz- oder Klassenhunde, als Motivator bei Lernspielen, als Begleiter, die Bewegungsspiele unterstützen“, so Musculus. Speziell in den fünften bis siebten Klassen kamen ihre beiden Vierbeiner zum Lernhilfeeinsatz. Kollegin Iris Lange hatte gleich 24 Kaninchen zwecks unterstützender Pädagogik in den Klassen aus dem Stall gelassen. So arbeiten aber nicht nur die Pädagogen in Blankenheim. Auch an der Neuen Mittelschule Markt Allau im Burgenland ist die Freizeitpädagogin Karin Schweiger mit ihrem Hund Saga nach diesem Ansatz aktiv. Giuseppe Manzo, Konrektor de Instituto Comprensivo Alfonso Gatto in Salerno, hat seit Jahren Pferde im Schuleinsatz.

Mit beiden Schulen hatte die Gesamtschule Eifel über zwei Jahre eine Kooperation für das Erasmus+-Projekt: Blankenheimer Schüler besuchten die Altersgruppenkollegen in Italien und in Österreich.

Zur Abschlusswoche waren wiederum die Italiener und Österreicher in die Eifel gekommen. Dort lernten sie neben dem deutschen Schulsystem und den Kaninchen von Iris Lange bei einem Ausflug nach Vogelsang ein besonderes Kapitel der Eifel-Geschichte kennen.

Im Rahmen des zweijährigen Projektes entstand unter anderem ein Handbuch für die tiergestützte Pädagogik. Dieser Leitfaden wird selbstverständlich auch an der Gesamtschule verwendet, wo weiterhin Tiere den Unterricht bereichern.

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