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ProzessTotschläger aus Frechen drohen 15 Jahre Haft – Geständnis abgelegt

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Der Wohnkomplex, in dem sich die Tat ereignete.

Frechen – Knapp sechs Monate nach den tödlichen Schlägen gegen einen 51-Jährigen aus Frechen hat gestern vor den Landgericht der Totschlags-Prozess gegen einen 35 Jahre alten Angeklagten begonnen. Er legte ein Geständnis ab.

Laut Anklage hatte der 35-Jährige am 12. Mai nach einem Streit mit seiner Ex-Freundin den zur Hilfe eilenden Nachbarn brutal zusammengeschlagen, sodass er seinen Verletzungen noch im Treppenhaus des Mehrfamilienhauses an der Burgstraße erlag.

Das Opfer hatte Hilferufe vom Balkon gehört. „Wir waren schon öfter wegen häuslicher Gewalt in diese Wohnung gerufen worden. Wir erteilten dem Mann einen Platzverweis, weil sonst nichts vorgefallen war. Eine Stunde später erhielten wir einen Notruf mit dem Hinweis »verletzte Person im Hausflur«“, sagte eine Polizistin (41) aus, die am Tatort war.

Nach den tödlichen Schlägen war der Täter geflohen und mit der Bahn nach Köln gefahren. Seiner Ex-Freundin schrieb er per Whatsapp eine Nachricht, dass er zurückkommen werde. An der Haltestelle in Frechen konnten der Angeklagte festgenommen werden.

Die Witwe des Opfers verfolgte gestern den Prozess als Nebenklägern. Sie beantragte Schmerzensgeld, da sie als Rollstuhlfahrerin auf die Hilfe ihres verstorbenen Ehemanns angewiesen war. Ihr Anwalt forderte mindestens 25.000 Euro.

Bei einer Verurteilung wegen Totschlags drohen dem Angeklagten bis zu 15 Jahre Haft.

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