Zwei neue MärkteBergneustadt will Pläne für das Netto-Gelände vereiteln

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Wechselspiel an der Kölner Straße geplant: Sobald der neue Netto (l.) fertig ist, soll der alte (bislang rechts) abgerissen und durch einen Drogeriemarkt an gleicher Stelle ersetzt werden. Zumindest den linken Neubau möchte die Stadt verhindern.

Wechselspiel an der Kölner Straße geplant: Sobald der neue Netto (l.) fertig ist, soll der alte (bislang rechts) abgerissen und durch einen Drogeriemarkt an gleicher Stelle ersetzt werden. Zumindest den linken Neubau möchte die Stadt verhindern.

Bergneustadt – Erneut will sich Bergneustadt gegen den Bau eines Lebensmittelmarktes wehren. Nach der verhinderten Ansiedlung eines Kaufland-Marktes an der Othestraße sollen jetzt die Pläne eines Immobilien-Investors auf dem Gelände des Netto-Marktes an der Kölner Straße zumindest teilweise vereitelt werden.

Auch hier befürchtet man durch neue Verkaufsflächen einen negativen Einfluss auf den Einzelhandelsstandort Innenstadt – besonders, weil noch nicht abzusehen ist, was die Gruppe heimischer Investoren um den Immobilienentwickler Paul Daub in dem „Neue Mitte“ genannten Projekt im Bereich der alten Kaufhalle konkret vorhat. Bekannt ist bislang nur, dass dort außer dem Bau von Wohnungen und Büros auch die Ansiedlung von Einzelhandel vorgesehen ist.

Möglichst noch in diesem Jahr will die Firma Schoofs Immobilien aus dem niederrheinischen Kevelaer auf ihrem Gelände an der Kölner Straße zunächst einen neuen Netto-Markt bauen, um dann den dort vorhandenen abzureißen und durch einen Neubau für einen Rossmann-Drogeriemarkt zu ersetzen.

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Zur Vorbereitung wurde auf dem Nachbargrundstück gerade ein seit Jahren leerstehendes Wohnhaus abgerissen. Ein positiver Bauvorbescheid liege bereits vor, sagt Kosmas Thämmig, Prokurist von Schoofs-Immobilien.

Abriss war Thema im Ausschuss

Die Gruppe ist spezialisiert auf den Bau und die Vermietung von Lebensmittel-, Fach- und Baumärkten in ganz Deutschland.

Zurzeit, so Thämmig, warte man auf die Baugenehmigung. Der Bauantrag für das Gesamtvorhaben sei bereits im vergangenen Juli beim Oberbergischen Kreis eingereicht worden. Der neue Netto-Markt werde eine gleichgroße Verkaufsfläche wie der alte haben, aber eine etwas größere Lagerfläche.

Ein Wechsel des Netto-Marktes in die Innenstadt sei nicht vorgesehen, sagt Thämmig: „Netto hat einen langfristigen Mietvertrag mit uns an der Kölner Straße und beabsichtigt, an diesem Standort zu bleiben.“

Stadt ist gegen das Vorhaben

Der Abriss des Netto-Marktes war jetzt Thema im Planungs-, Bau- und Umweltausschuss. Die Stadt ist gegen das Vorhaben, könne aber zumindest den Drogeriemarkt nicht verhindern, wie Fachbereichsleiter Ewald Baumhoer berichtete.

Der Investor bewege sich mit knapp über 700 Quadratmetern Verkaufsfläche in der Größe des jetzigen Netto-Marktes. Ursprünglich sei ein größerer Bau für Rossmann geplant gewesen, aber dazu hätte es der Änderung des Bebauungsplanes bedurft, „aber da waren wir dagegen“. Mit der jetzt geplanten Größe habe der Investor einen Anspruch auf Genehmigung.

Anders schätzt die Stadt ihre Einflussmöglichkeiten bei dem Netto-Neubau ein: Den, so Baumhoer, werde man nicht mittragen. Sobald der Stadt der Bauantrag dafür vorliege, werde man – notfalls in einer Sondersitzung des Ausschusses – einen Bebauungsplan zur Zurückstellung des Bauvorhabens aufstellen oder eine Veränderungssperre erlassen. Kommt die Stadt damit durch, könnte der neue Netto-Markt auf Jahre hinaus nicht realisiert werden.

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