„Neuborner Wald retten“Bürgerinitiative kämpft gegen Expansion der Firma Krüger

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Rund 50 Unterstützer waren dem Aufruf der Initiative gefolgt. Sie haben Sorge, dass der Neuborner Wald dem Krüger-Ausbau zum Opfer fällt.

Rund 50 Unterstützer waren dem Aufruf der Initiative gefolgt. Sie haben Sorge, dass der Neuborner Wald dem Krüger-Ausbau zum Opfer fällt.

Bergisch Gladbach – „Neuborner Wald retten“: So hat am Samstag das Motto der Mitglieder der Bürgerinitiative „Neuborner Busch“ gelautet, die sich am Samstag neben dem Hochregallager der Firma Krüger versammelten. Anwohner aus den Stadtteilen Lückerath, Heidkamp und Gronau kamen zusammen und diskutierten über die möglichen Pläne zur Bebauung des Waldstücks.

Die Firma Krüger beabsichtigt dort, ihr neues Verwaltungsgebäude, einen Betriebskindergarten und einen Parkplatz zu errichten. Im Entwurf des neuen Flächennutzungsplan der Stadt ist das Projekt aufgenommen, die Mehrheitsfraktionen von CDU und SPD haben die Pläne grundsätzlich begrüßt. 1,6 Hektar Wald östlich des Hochregallagers müssten gerodet werden.

Kreative Lösungen erforderlich

„Wir sind keine Wutbürger“, hörte man aus der Gruppe, die gemeinsam die mit Flatterband gekennzeichnete Fläche besichtigte. „Wir haben auch nichts gegen die Expansion der Firma Krüger“, darin waren sich alle einig, „aber diese Expansion soll nicht hier sein“. Es gebe genug Standorte, an denen der Bau neuer Gebäude verwirklicht werden könnte. Kreative Lösungen seien für die Bauprojekte erforderlich.

Naherholungsgebiet, Naturschurschutzgebiet und Frischluftschneise: Das waren nur einige der Stichworte, die die engagierten Bürger nannten. Auch die möglichen Schäden für Häuser, die durch die Auswirkungen der Bebauung auf den Wasserspiegel entstehen, waren ein Thema.

Bolzplatz bedroht

Unter den beunruhigten Bewohnern rund um den Neuborner Busch waren auch einige Kinder, die über die Zukunft des kleinen Fußballplatzes nachdachten. Der Platz ist für Kinder besonders gut zu erreichen, da sie keine größeren Straßen überqueren müssen und dementsprechend auch alleine dort hinkommen.

Doch wird der Zugang zum Wald von der Heidkamper Seite überhaupt noch existieren, falls das Projekt umgesetzt wird? Das wisse keiner so Recht, berichtete Stephan Förster beim Ablaufen des eingezäunten Gebietes. Mehr Transparenz würden sich alle wünschen, sowohl von der Stadtverwaltung als auch von der Firma Krüger. Immer wieder betonten die Anwesenden, man habe nichts gegen die Firma, aber den Wald wolle man eben behalten.

Auch die Haltung so mancher Politiker wurde von der Gruppe kritisiert: „Die wollen uns gar nicht hören!“. Schon der Bau des Hochregallagers habe negative Folgen gehabt, unter anderem für die Tiere. So würden sich immer wieder Rehe in die zum Wald anliegenden Gärten verirren, was vorher nicht der Fall gewesen wäre.

Projekt sei angeblich tot

„Das ist ein Thema, das alle Bergisch Gladbacher etwas angeht, wenn es zum Beispiel um das Thema Feinstaubbelastung geht“, argumentierte Förster. Er hatte die Fläche, um die es geht auf einer Luftaufnahme eingezeichnet und machte deutlich, wie viel von der Waldfläche bei der Umsetzung des Projektes tatsächlich verloren gehen würde.

„Und das ist nicht mal alles, was die Firma Krüger möchte, sondern nur das, was die Stadt derzeit genehmigen würde“, berichtete er. Das Projekt sei angeblich tot, habe man zuletzt aus der Kreisverwaltung gehört, aber dies sei für die Bürgerinitiative kein Grund, jetzt mit dem Protest aufzuhören. Am 10. April trifft sich die Bürgerinitiative zu einer weiteren Versammlung in der Gaststätte Fürstenbrünnchen in Lückerath.

Weitere Informationen finden Sie unter www.neuborner.de.

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