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Kaufpark-Areal LeichlingenAnwohner wollen nicht in zweite Reihe gedrängt werden

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Die Zufahrt zur Tiefgarage soll in Höhe der Parkplatz-Einfahrt von der Neukirchener Straße abbiegen und mit Wohnungen überbaut werden. Die Siedlungshäuser geraten so in die zweite Reihe.

Die Zufahrt zur Tiefgarage soll in Höhe der Parkplatz-Einfahrt von der Neukirchener Straße abbiegen und mit Wohnungen überbaut werden. Die Siedlungshäuser geraten so in die zweite Reihe.

  • Tiefgaragen-Haus war bisher in den Plänen für das Kaufpark-Areal nicht aufgetaucht

Leichlingen – Der Teufel steckt bekanntlich im Detail. Und weil die Detailplanung für die Neubebauung des Filet-Grundstücks von Kaufpark und Aral-Tankstelle gerade beginnt, werden allmählich auch die ersten Stolpersteine des Projekts sichtbar. Im Großen und Ganzen wird der Entwurf des Leichlinger Architekturbüros Pässler, Sundermann und Partner als der lange ersehnte Durchbruch in der Innenstadtplanung allseits begrüßt.

Bei der frühzeitigen Bürgerbeteiligung für den neuen Bebauungsplan Nr. 51 „Wohnen und Einzelhandel am Rathausplatz“ gab es am Dienstagabend im Ratssaal aus den Reihen der Einwohner aber auch Kritik an der Baumasse, die an der Neukirchener Straße auf die Innenstadt zukommt.

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Als Stein des Anstoßes erwies sich dabei vor allem ein Gebäude, das bisher gar nicht im Blickpunkt stand: Links neben dem Supermarkt, auf dem Kundenparkplatz, soll parallel zur Neukirchener Straße ein Baukörper entstehen, der die Einfahrt zur künftigen Tiefgarage überdacht. Die Rampe wird in Höhe der bisherigen Zufahrt zum Parkplatz liegen. Darüber, bestätigten die Architekten Andreas Pässler und Clemens von Dryander bei der Bürgeranhörung, sind Wohngeschosse vorgesehen. Von diesem Gebäude war bisher nie die Rede und es ist auch auf den bisher veröffentlichten Zeichnungen kaum zu sehen gewesen.

Große Sorgen bereitet es den dahinter wohnenden Menschen in den zu Cremers Weiden gehörenden Mietshäusern 14 bis 16, in denen es inzwischen Eigentums-Wohnungen gibt.

Sie fürchten, in eine Hinterhoflage zu geraten und protestierten dagegen, künftig von Wegen und Zufahrten abgeschnitten zu werden. Die Zusicherung der Verwaltung, dass Rettungs- und Fahrwege bei der Detailplanung natürlich gewährleistet werden müssten, konnte die skeptischen Anwohner kaum überzeugen. Sie verlangten Ansichten, wie ihr Ausblick aussehen werde und kritisierten, dass die bisher gezeigten Skizzen des Komplexes mit dem neuen Rewe-Markt eher romantisierend wirkten.

Ein „Wahnsinnsklotz“ entstünde

Der mit Buntstiften gezeichnete Blick aus dem Stadtpark heraus kaschiere beispielsweise die hohe Front des Neubaus an der Neukirchener Straße. Tatsächlich entstünde dort ein „Wahnsinnsklotz“, befürchteten manche und regten eine gefälligere, gestaffelte Fassadenfront an. „Ob es genau so oder später anders aussehen wird, wissen wir nicht – so weit sind wir noch gar nicht“, beschwichtigte Andrea Murauer, die Leiterin des Fachbereichs Bauen. Sie gab zu bedenken, dass man in dieser zentralen Innenstadtlage durchaus ein urbanes Quartier plane. Sie notierte fürs Protokoll aber auch den Wunsch an die Bauherren, Fassadengestaltungen zu visualisieren und darzustellen, wie die lange Front entlang der Neukirchener Straße bis in Höhe des Rathauses aussehen wird. Weiter von der Straße abzurücken, wie manche vorschlugen, ist allerdings keine Option. Darunter würden Wupperpark und Ufertreppe leiden – und die Öffnung zur Wupper sei ein Heiligtum des ganzen Projektes.

Verändert werden musste der Pässler-Entwurf seit der ersten Präsentation im November 2017 in Bezug auf die Lkw-Belieferung. Erste Ergebnisse der Verkehrszählungen haben ergeben, dass die Zufahrt für den Supermarkt nicht mit einer zusätzlichen Abbiegespur direkt vom Brunnen-Kreisverkehr aus möglich ist. Die Lastwagen sollen stattdessen in Höhe der heutigen südlichen Tankstellen-Zufahrt in den Neubau abbiegen und drinnen wenden. Auch dies Detailfragen, die durch Gutachter und bei der laufenden Behördenbeteiligung zu klären sind.

Die Bürger haben bei der Offenlage des Bebauungsplans Ende 2018 erneut Gelegenheit, Stellung zu nehmen. Für Fragen und Anregungen stehen im Bauamt Miriam Jahn und Larissa Weiland, Telefonnummer 02175 / 99 21 73 und -74, zur Verfügung.

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