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Diebstahl in der Uni KölnSpinde aufgebrochen – Studenten bangen um ihre Wertsachen

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Imke Ahlen von der Philosophischen Fakultät der Uni Köln vor den Schließfächern im Philosophikum.

Imke Ahlen von der Philosophischen Fakultät der Uni Köln vor den Schließfächern im Philosophikum.

Köln – Das Semester hat gerade begonnen und zahlreiche Studenten brüten in den Bibliotheken der Kölner Universität über ihren Büchern. Währenddessen liegen ihre Wertsachen eingeschlossen in Spinden vor den Büchereien. Zumindest im Philosophikum sind diese aber kein sicherer Ort. Die Schließfächer werden regelmäßig aufgebrochen. Die Fachschaften der Philosophischen Fakultät kritisieren nun, dass die Verwaltung der Hochschule keine Abhilfe für das Problem schafft.

Eine Lösung gibt es bisher nicht

Dass die Spinde aufgebrochen werden, ist den Studenten im Philosophikum bekannt. Die Spinde stehen unbeaufsichtigt im Treppenhaus und sind leicht zugänglich. Die angehenden Akademiker müssen selbst kleine Vorhängeschlösser mitbringen, um sie zu verschließen.

Die Verwaltung hat bereits große Zettel aufgehängt, die über die Diebstahlgefahr informieren und Tipps geben für das richtige Schloss. Dennoch sollten keine Wertgegenstände in die Schließfächer gelegt werden. Für die Sprecherin des Innenrats der Philosophischen Fakultät, Imke Ahlen, ist das keine Lösung. „Die Bibliotheken haben sehr strenge Regeln und es gibt keinen verlässlichen Ort, an dem wir die Sachen unterbringen können. Das ist eine Einschränkung für uns.“

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Im vergangenen Jahr wurden im Philosophikum etwa 20 Spinde aufgebrochen. Laut Angaben der Polizei wurden allein im vorigen März, auf dem Höhepunkt der Lernphase, aus acht Schließfächer Wertsachen gestohlen. „Bei den Vorfällen liegt eine Regelmäßigkeit vor“, sagte ein Sprecher. Mittlerweile haben sich die Vorkommnisse in der Universität herumgesprochen. Auch Imke Ahlen nutzt die Schließfächer nur noch im Notfall und nimmt nur das Nötigste mit zum Lernen. Sie hat das Thema schon mit der Universitätsleitung besprochen.

20 Diebstähle im vergangenen Jahr

„Wir haben vor zwei Jahren nach mehreren Einbrüchen das Gespräch mit der Universität gesucht.“ Diese räume zwar ein, dass die Schließfächer problematisch seien. Geändert habe sich seit den Gesprächen seitdem aber nichts. Für Ahlen bleibt die Frage: „Warum haben wir nicht dieselben Schließfächer wie im Hauptgebäude oder in der Universitätsbibliothek?“ Dort sind keine vergleichbaren Probleme bekannt.

In diesem Monat will Ahlen noch einmal das Gespräch mit dem Dekanat suchen. Unterdessen zeigt sich die Universitätsverwaltung von den Vorfällen unbeeindruckt. Diebstahl sei in einer solchen Situation nicht ungewöhnlich, sagt Sprecher Patrick Honecker. „Wir sensibilisieren die Studenten dafür. Sie sollten wirklich nur ihre Lernmaterialien mitnehmen und keine Wertgegenstände einschließen.“ Die meisten Studenten akzeptierten das, so Honecker.

Die Polizei rät außerdem, ein hochwertiges Vorhängeschloss zu nutzen. „Natürlich hätte Videoüberwachung eine abschreckende Wirkung“, so ein Sprecher. Doch das ist für die Universität keine Option. „Kameras sind aus Datenschutzgründen problematisch“, so Honecker. Allerdings kontrolliere das Sicherheitspersonal immer wieder die Gänge. „Aber wir als Universität mussten uns entscheiden, ob wir uns hermetisch abriegeln oder ein offener Raum sein wollen.“

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