DürscheidStreit um Parkplätze geht weiter – Gemeinde argumentiert mit gutem ÖPNV

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Die Mieter des benachbarten Gesundheitshauses mit Hausarzt Dr. Bert Otte fürchten, dass der Neubau zu Parkplatzproblemen führen wird.

Die Mieter des benachbarten Gesundheitshauses mit Hausarzt Dr. Bert Otte fürchten, dass der Neubau zu Parkplatzproblemen führen wird.

Kürten – Aufreger im Ortsteil Dürscheid waren zuletzt die Parkplätze für das Neubauprojekt der Rheinisch-Bergischen Siedlungsgesellschaft (RBS). Weil der Bauträger bei 26 Wohneinheit nur mit 32 Pkw-Stellplätzen plant (1,2 pro Wohnung), gaben im Bebauungsplanverfahren zahlreiche Dürscheider ihre Einwände bei der Gemeinde ab. Im Text des Bebauungsplans wird ein Pkw-Parkplatz pro Wohnung festgelegt.

Gefürchtet wird, dass Zweit-Pkw der Bewohner plus Besucher-Pkw den Verkehrsraum und Fremdparkplätze zustellen.

Gefordert werden stattdessen zwei Parkplätze pro Wohnung. Insbesondere die Mieter des sich auf der anderen Straßenseite befindlichen Gesundheitshauses, mit Hausarzt und mehreren Gesundheitsangeboten, hatten sich im Vorfeld kritisch mit dem Bauplan auseinandergesetzt. Sie fürchten, direkt betroffen zu sein durch Falschparker beziehungsweise Dauerparker, die Parkraum auf ihrem Grundstück blockieren.

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Im Juni entscheidet der Rat

Am 16. Mai wird im Bau- und Planungsausschuss über die Bürgereingaben vorberaten, im Juni vom Rat entschieden. Die Antworten der Gemeinde sind bereits einsehbar und machen deutlich: Die Kürtener Planer um Leiter Henning Herberholz liegen auf Linie der Siedlungsgesellschaft. Sie schieben die Kritik beiseite und verweisen auf die Landesbauordnung. Dort wird bei der Stellplatzfrage ein Pkw pro Wohnung als ausreichend angesehen, ein Anteil für Besucher müsse nicht bereitgestellt werden.

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In sich wiederholenden Satzbausteinen heißt es: „Da der zentrale und infrastrukturell gut versorgte Standort darüber hinaus über eine sehr günstige Anbindung an den ÖPNV verfügt, ist davon auszugehen, dass der Stellplatzschlüssel ausreichend ist. Die Anwohner des geplanten Objektes können verstärkt den ÖPNV nutzen und der Bedarf für einen Zweitwagen entfällt. Das ÖPNV-Angebot wurde zuletzt verbessert und weist heute eine sehr gute Taktung und Verbindungen auf.“ Werktags verkehrt die Buslinie nach Kürten und Bergisch Gladbach im 20-Minuten-Takt, in Kürten-Spitze besteht Busanschluss zur Stadtbahn Bensberg. Den Anliegern wird zudem empfohlen, eigenen Parkraum „in eigener Verantwortung zu organisieren“.

Die RBS argumentiert, im Sozialen Wohnungsbau belegten Erfahrungswerte die niedrige Pkw-Quote. Von der Politik wird die Idee, preiswerten Wohnraum in Dürscheid zu schaffen, unterstützt.

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