UmbauBarrierefreier Bahnhof in Honrath wird vom Bund bezuschusst

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Für den Umbau des Bahnsteigs (rechts des Gleises) wurde ein provisorischer Bahnsteig (links) angelegt, damit Fahrgäste während der Bauphase weiter in Honrath zu- und aussteigen können.

Für den Umbau des Bahnsteigs (rechts des Gleises) wurde ein provisorischer Bahnsteig (links) angelegt, damit Fahrgäste während der Bauphase weiter in Honrath zu- und aussteigen können.

Lohmar – Schön sehen die neuen Fahrradboxen am Bahnhof Honrath, auch Haltepunkt Jexmühle genannt, nicht aus. Es ist eine schlichte Ansammlung von Containern. Aber sehr praktisch sind die olivgrünen Metallkästen schon bei Regen, Schnee und besonders zum Schutz vor Diebstahl. Was vor allem Pendlern wichtig sein dürfte. Besonders denen, die teure E-Bikes haben und sie den ganzen Tag über abstellen müssen. Um sie zu mieten, kann man sich jetzt bei der Stadt melden.

Gleich nebenan wird es bald viel schöner aussehen. Dort gehen die Umbauarbeiten am Bahnhof Honrath weiter, der zu regnerischen Zeiten wegen Pfützen auf der wassergebundenen Decke Kritik erntete.

Dabei profitiert Lohmar vom Bundesprogramm „Barrierefreiheit für kleine Bahnstationen“. Es wurde für 108 Haltepunkte in Deutschland aufgelegt. Das war eine willkommene Chance. Die 1,5 Millionen Baukosten hätte die Stadt nämlich nicht aufbringen können. Der Haltepunkt Jexmühle im äußersten Norden der Stadt ist die einzige Bahnstation in Lohmar und liegt an der dort nur eingleisig verkehrenden Strecke Köln–Gummersbach (Oberbergische Bahn/Regionalbahn 25).

Nicht schön, aber praktisch gegen Regen, Schnee und Diebstahl sind die 16 neuen Fahrradboxen am Bahnhof Honrath, die ersten in Lohmar.

Nicht schön, aber praktisch gegen Regen, Schnee und Diebstahl sind die 16 neuen Fahrradboxen am Bahnhof Honrath, die ersten in Lohmar.

Beim nun laufenden barrierefreien Umbau wird der lediglich einseitige Bahnsteig um 38 Zentimeter über Schienenoberkante auf künftig 76 Zentimeter erhöht. Damit ermöglicht man auf einer Bahnsteiglänge von 170 Metern allen Fahrgästen den höhengleichen Zugang zu den Zügen. Hinzu kommen Rampen zum Bahnsteig für Senioren, Behinderte und Eltern mit Kinderwagen. Außerdem gibt es einen weiteren überdachten Warteplatz aus Richtung Köln gesehen hinter dem alten und an Privatleute vermieteten Bahnhofsgebäude. Bisher musste man von dem anderen überdachten Warteplatz bei Regen ein gutes Stück laufen, um je nach Fahrtrichtung vorne oder hinten einzusteigen.

Interessant ist, wie der Umbau vonstatten geht. Weil der Bahnsteig nun nicht zu nutzen ist, hat die Bahn zunächst auf der anderen, der nördlichen Seite aus Erde mit Beton darüber einen provisorischen Bahnsteig angelegt. Dieser wird nach Fertigstellung des südlich gelegenen barrierefreien Bahnsteigs wieder abgerissen.

Immer mehr Pendler

Das ist viel Aufwand, aber der muss sein, weil Jexmühle als Pendlerbahnhof immer mehr Leute anzieht, die beruflich nach Gummersbach oder Köln fahren oder vom dortigen Deutzer oder Hauptbahnhof noch weiter unterwegs sind. Das zeigt die stetige Zunahme der Fahrgastzahlen und die in den vergangenen Jahren vermehrte Anlage von Parkplätzen oben am Bahnhof. Zudem zieht sich eine lange Schlange parkender Autos neben der Grünaggerstraße von Jexmühle bis hinunter nach Agger. Einer der Umsteiger ist Horst Becker MdL aus Wahlscheid, der mit dem Pedelec nach Jexmühle kommt und in Köln nach Düsseldorf umsteigt, wo es zum Landtag geht.

Fahrrad-Parkhaus

Abschließbare Fahrradboxen sind nicht die einzige Option für Radler. Sankt Augustin, das 1997 die ersten von nun 72 Boxen aufstellte, eröffnet bald ein Fahrrad-Parkhaus. Sowas hat Troisdorf (seit 1989 „Fahrradfreundliches Troisdorf“) zusätzlich zu 148 Boxen schon, ebenso Siegburg , wo es 176 Einstellplätze in der Fahrradstation am Amtsgericht gibt. Hennef plant ebenfalls eine Fahrradstation zusätzlich zu den Boxen am Bahnhof. Auch Eitorf hat Boxen, und Windeck plant eine Radstation am Bahnhof Schladern. (ca)

Bürgermeister Horst Krybus aus Lohmar-Birk ist natürlich zum Siegburger Bahnhof hin orientiert. Er freute sich, dass die neuen 16 Boxen für 45.000 Euro in Jexmühle zu 70 Prozent vom Nahverkehr Rheinland finanziert wurden. Bei der Boxen-Vorstellung mit dabei war auch Helga Trimborn vom Touristikverein Bergisch-hoch-vier, die sich über jede Attraktivitätssteigerung des Haltepunkts freut, weil sie mehr Touristen aus- und einsteigen sehen will, für die der Verein gegenüber im Touristikbüro nach telefonischer Anmeldung E-Bikes zur Ausleihe bereithält. Der Technische Beigeordnete Dieter Hildebrand bat wegen der begrenzten Zahl Bürger darum, sich schnell bei der Stadt für die Anmietung einer Box (60 Euro pro Jahr) zu melden. Vermietung bei Melanie Lehnen im Rathaus unter 0 22 46/15-254 oder per E-Mail:

Melanie.Lehnen@Lohmar.de

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