Fragebogen Papa Joe’S Klimperkasten Essen, Trinken Und Feiern Im VeedelDie Instru ...

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Die Brüder Marcus (l.) und Hanns Buschmann lenken die Geschicke des Lokals.

Die Brüder Marcus (l.) und Hanns Buschmann lenken die Geschicke des Lokals.

Im Namen „Papa Joe“ schwingt auch immer ein Stück große kölsche Gastronomie-Vergangenheit mit. Joe Buschmann gehörte mit dem „Orchestrion“ am Hahnentor eine der ersten Diskotheken Kölns. 1974 eröffnete er seinen Jazzclub „Em Streckstrump“, drei Jahre später „Papa Joe’s Klimperkasten“. Die Geschicke beider Läden lenkt nicht mehr Joe Buschmann selbst, der 2015 im Alter von 90 Jahren verstorben ist, sondern seine beiden Söhne Marcus (56) und Hanns Buschmann (60).

Dank seiner selbstspielenden Instrumente und des musikalischen Angebots ist der Laden wohl einer der verrücktesten der Stadt. Ein Zeitsprung in die goldenen Zwanziger inklusive. Wie kam das Kind zu seinem Namen? Zum Beinamen Klimperkasten kam es wegen unseres elektrischen, selbstspielenden Klaviers in der unteren Etage. Das war damals eines der ersten Stücke, das hier im Lokal stand. Mit der Zeit kamen dann all die anderen Orchestrione der 1920er-Jahre hinzu: selbstspielende Akkordeons, Schlagzeuge – die verrücktesten Sachen. Der Name „Papa Joe’s“ geht auf meinem Vater zurück, Joe Buschmann. Schon im Jazzclub, das vor 43 Jahren eröffnet wurde, nannten ihn alle Musiker immer Papa Joe, weil ich mit meinen Brüdern Marcus, Jochen und Michael immer an seiner Seite war. Wir alle sind Musiker. Meine Brüder Marcus und Michael haben auch die Pneuphoniker hier im Laden entwickelt, die ersten Figuren, die auch Blasinstrumente selbst spielen. Das ist weltweit einzigartig. Was kommt bei Ihnen auf die Teller und in die Tassen? Wir bieten traditionelle kölsche Brauhaus-Küche. Ich kann besonders unsere Haxe empfehlen, die ist auch bei den Gästen der Renner. Seit drei Wochen gibt es in beiden Lokalen unsere Cocktail-Maschine, den „Cocktail Joe“: Es gibt 70 verschiedene Cocktails auf Knopfdruck. Mein Bruder Marcus hat den „Cocktail Joe“ gemeinsam mit seinen Söhnen Jens-Marcus und Michael entworfen. Wie lautet Ihr Konzept? Wir bieten Livemusik der 20er-Jahre, Kleinkunst, Live-Jazz und Klaviermusik. Bei uns ist der Eintritt, sowohl im Klimperkasten als auch im Jazzclub, seit jeher frei. Dafür sind alle Getränke etwas teurer. Im Klimperkasten bieten wir an jedem Abend Klaviermusik, ausgenommen in den Sommermonaten bis September. In erster Linie sind wir ein Musiklokal, kein Restaurant. Womit können Sie angeben? Auf jeden Fall mit dem „Cocktail Joe“ und unseren Pneuphonikern. Alle Instrumente und Maschinen, in „Papa Joe’s Klimperkasten“ – insgesamt etwa 40 – sind funktionstüchtig und können von den Gästen bedient werden. Man kann sagen, wir sind ein kleines Musikmuseum. Was mögen Sie an der Altstadt-Nord? Immer wieder hört man von Kölnern, dass in der Altstadt nur Touristen seien, das ist großer Blödsinn. Wir haben ein sehr gemischtes Publikum: Einheimische, Messepublikum, internationale Gäste. Wir bieten viele Kölsch-Abende mit einer treuen, kölschen Stammkundschaft. An den Wochenenden ist unser Publikum dann aber schon internationaler. Die Musik, die wir anbieten, spricht ein sehr spezielles Publikum an. Einen Türsteher brauchen wir also gar nicht.

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www.ksta.de/veedelstipps

Öffnungszeiten und Preise

„Papa Joe’s Klimperkasten“ am Alter Markt 50-52 ist täglich von 11 bis 2 Uhr geöffnet. „Papa Joe’s Jazzclub Em Streckstrump“ Auf dem Rothenberg 22 öffnet zwischen 20 und 3 Uhr.

Ein Kölsch kostet in „Papa Joe’s Klimperkasten“ 2,20 Euro. Eine Haxe mit Weinsauerkraut kostet 14,90 Euro, Papa Joe’s Erbsensuppe gibt es für 7,90 Euro. Alle alkoholfreien Cocktails gibt es für 6,80 Euro, „mit Schuss“ für 7,90 Euro. (flg)

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