32-Millionen-Investition in MerheimNeubau der Kardiologie soll Mitte 2019 fertig sein

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 Chef der Kardiologie in Merheim, Axel Meissner

Köln – „Es geht ganz klar aufwärts.“ – „Es gibt nur eine Richtung – nach oben.“ So einig wie beim Richtfest für den Neubau des Katheter-Labors am Krankenhaus Merheim waren sich Professor Horst Kierdorf, Klinischer Direktor der Kliniken Köln, und Oberbürgermeisterin Henriette Reker womöglich schon lange nicht mehr.

Der Blick nach vorne beziehungsweise in die Höhe war nicht nur dem im Wind schaukelnden Richtkranz auf dem Rohbau geschuldet. Kierdorf richtete leidenschaftliche Worte an die Gäste. „Das ist ein extrem wichtiges Projekt für uns. Jeder kann sehen, die Kliniken Köln sind da. Hier entsteht ein Meilenstein für die kardiologische Versorgung der Patienten auf der rechten Rheinseite.“

„Jetzt erst Recht“

Sein kämpferischer Satz „Jetzt erst recht“ bezog sich auf die in Politik und Verwaltung diskutierte Fusion zwischen der Uniklinik Köln und die in finanzielle Schieflage geratenen Kliniken Köln. Den Ball nahm Henriette Reker auf.

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Richtfest für den Neubau des Katheter-Labors am Krankenhaus Merheim

„Ich bitte Sie, die von mir angestoßene Diskussion eines Klinikverbundes als Chance zu verstehen.“ Erneut machte sie ihre Position deutlich: „Köln kann zu einem international renommierten Gesundheitsstandort werden. Lassen Sie uns unvoreingenommen und objektiv in die Prüfung einsteigen.“

Höchst voreingenommen und subjektiv beurteilte der Chef der Kardiologie, Professor Axel Meissner, die Aussicht auf eine „moderne Hochleistungskardiologie“. „Wir freuen uns riesig“, sagte der Chefarzt. Ein wenig müssen er und sein Team die Vorfreude noch drosseln. Mitte 2019 soll der fünfgeschossige Neubau der Kardiologie fertig sein. Grundsteinlegung war im September 2017. Es entstehen unter anderem drei Katheter-Labore und ein Hybrid-Operationssaal. In einem derartigen OP können Eingriffe am Herz- und Gefäßsystem gleichzeitig diagnostiziert und behandelt werden.

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Das bisherige – an den Neubau angrenzende - Gebäude der Klinik für Kardiologie, Angiologie und Diabetologie wird umgebaut. Die kardiologischen Stationen, Ambulanzen, Diagnostikräume und die zentrale Patientenaufnahme werden saniert. In der neuen, größeren Kardiologie entstehen Ein- und Zweibettzimmer in denen moderne Patientenüberwachungssysteme installiert werden. Diese Kommunikation mit der Zentrale funktioniert drahtlos, damit sind die Patienten mobiler. Insgesamt stehen annähernd 70 Betten zur Verfügung.

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Richtfest für den Neubau des Katheter-Labors am Krankenhaus Merheim

Chefarzt Meissner freut sich über einen Arbeitsplatz der kurzen Wege. Derzeit sind verschiedene Stationen und Ambulanzen ausgelagert, weil während des laufenden Medizinbetriebes gebaut wird. „Im Neubau sind alle am Eingriff beteiligten Ärzte an einem Ort versammelt. Das erleichtert den fachlichen Austausch, wir können effizienter arbeiten“, sagte Meissner.

Projekt soll 32 Millionen Euro kosten

Das Projekt soll ungefähr 32 Millionen Euro kosten, davon sind etwa 20 Millionen Baukosten. Das ist nur möglich durch die Kooperation der Kliniken Köln mit dem Unternehmen „Medtronic“. Der nach eigenen Angaben weltweit führende Entwickler und Hersteller von Medizintechnik finanziert das Ganze. Das amerikanische Unternehmen hat über 1200 Mitarbeiter in Deutschland, die deutsche Zentrale ist in Meerbusch.

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