Kölner HaieDie KEC-Defensive ist komplett – Stürmer werden gesucht

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Trägt bald ein KEC-Trikot: Verteidiger Tobias Viklund, hier als Spieler von Chanty-Mansijsk.

Trägt bald ein KEC-Trikot: Verteidiger Tobias Viklund, hier als Spieler von Chanty-Mansijsk.

Köln – KEC-Torhüter Gustaf Wesslau wird auch in der nächsten DEL-Saison in der Kabine Schwedisch sprechen können. Zwar hat sein Landsmann Frederik Eriksson den Klub verlassen.

Doch es kommt einer neuer schwedischer Verteidiger nach Köln: Tobias Viklund (32), der am Montag bei den Haien unterschrieb. Er soll der Top-Defensivmann im Haie-Team der Spielzeit 2018/19 sein, ein Ersatz für Christian Ehrhoff und Shawn Lalonde gleichzeitig. Denn für die insgesamt drei Offensivverteidiger (Ehrhoff, Lalonde, Eriksson), die gegangen sind, kommen nur zwei neue Profis: Viklund und der Kanadier Morgan Ellis (26), den die Haie im Mai aus der schwedischen Liga holten.

Ein Verteidiger aus der russischen Liga

Viklund spielte in den vergangenen fünf Jahren in der russischen KHL für Automobilist Jekaterinburg (2013 bis 2015), Lada Togliatti (2015/16), Kunlun Red Star (2016/17) und Jugra Chanty-Mansijsk (2017/18). Er musste während dieser Zeit viele Flugkilometer zurücklegen, und laut KEC-Sportdirektor Mark Mahon erhofft sich der Schwede nun bei den Haien einerseits ein bisschen weniger Reise-Stress. Und andererseits Erfolg. „Er will gewinnen, deshalb kommt er nach Köln“, sagte Mahon. Die Haie, die in der vergangenen Saison im Playoff-Viertelfinale ausschieden, wünschen sich das auch. Bekanntlich feierten sie ihre letzte von acht Meisterschaften im Jahr 2002.

Viklund kam kurzfristig auf den Spielermarkt. Mahon kennt den Profi bislang nur von Telefonaten. „Nach konstruktiven Gesprächen war schnell klar, dass Tobias’ persönliche Ziele mit den Zielen und Werten der Haie übereinstimmen“, erklärte Mahon. Ob Viklund (1,88 m, 88 kg) allerdings tatsächlich eine Art Quarterback im Powerplay sein kann, wie es Ehrhoff war, also der wichtigste Spieler der Angriffsformation bei Überzahl, wird sich zeigen. In den letzten vier Jahren erzielte er nie mehr als 19 Punkte pro Saison – was darauf hindeutet, dass er nicht viel im Powerplay zum Einsatz kam.

Aber natürlich hat die russische Liga ein höheres Niveau als die DEL, womöglich wird er hier zulange gut genug sein, um als Vollstrecker zu glänzen.

Vielversprechende Aussichten

Das Eishockey-Portal „Eliteprospects“ findet lobende Worte für Viklund: „Ein talentierter Verteidiger, der etwas aggressiv und intensiv spielt. Er strahlt große Autorität auf dem Eis aus, spielt ein gutes Zwei-Wege-Spiel, hat einen sehr guten Schlagschuss und ist ein feiner Skater.“

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Seine Kader-Planungen hat Mahon nicht abgeschlossen. Zwar ist die Defensive komplett, er benötigt aber noch zwei Flügelstürmer und einen Center, einer von ihnen sollte einen deutschen Pass besitzen – und alle drei bereits Erfahrung in Europa gesammelt haben. Interesse hat der KEC weiterhin an Mittelstürmer Mathis Olimb (32), der Norweger versucht allerdings, in der Schweiz unterzukommen. Falls es ihm nicht gelingen sollte, würden die Kölner Haie ihn mit Kusshand nehmen.

Interessiert waren die Kölner auch am Krefelder Center Daniel Pietta (32), doch der hat sich entschlossen, den Pinguinen die Treue zu halten. Deutsche Flügelangreifer sind nur wenige auf dem Markt, nachdem Markus Eisenschmid sich gegen die Haie und für Mannheim entschieden hat. Zu haben wäre wohl der Deutsch-Kanadier Daniel Sparre (33), den die Adler Mannheim aussortiert haben. Oder der Ex-Münchner, Bad Boy Steve Pinizzotto (34).

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