ZwangsversteigerungDeutsch-griechisches Unternehmen erwirbt Halle im Wirtschaftspark

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Halle versteigert1

Künftig sollen auf dem Gelände am Albert-Einstein-Ring Materialien für Bauunternehmer präsentiert werden. 

Erftstadt-Lechenich – In einem spannenden Bieterverfahren hat die Firma Interkat AG das Firmengelände  des Steinhandels Martin Müller samt Aufbauten am Albert-Einstein-Ring im Erftstädter Wirtschaftspark erworben. Gebote waren auch von einem türkischen Unternehmen, der Wohnarealgesellschaft Köln und Jürgen Loesdau, Firmenchef des gleichnamigen Reitsportgeschäftes, abgegeben worden.

Dessen Geschäft befindet sich direkt neben dem nun ersteigerten Gelände. Loesdau hatte geplant, auf dem Areal seine Angebotspalette zu erweitern.

Im Zwangsversteigerungsverfahren vor dem Brühler Amtsgericht wechselte der Besitz des Firmengeländes von Müller für 1,18 Millionen Euro. Der Hauptgläubiger, die Volksbank Köln Bonn eG, erteilte für das Gebot, das nach 35 Minuten erzielt worden war, sofortigen Zuschlag.

Der neue Eigentümer, die Firma Interkat AG, hat Firmensitze in Athen und Düsseldorf und möchte das Firmengelände am Albert-Einstein-Ring, ähnlich wie der Vorbesitzer, zur Präsentation von Material nutzen – künftig allerdings sind Bauunternehmer die Kundschaft, erläutert die Firma auf Anfrage. Auch eine Nutzung für Bürozwecke ist geplant.  

Keine Baulasten

Die Grundstücksfläche beträgt 6576 Quadratmeter. Die Gebäude bestehen aus einer Ausstellungs- und einer Verkaufshalle, die durch einen Zwischentrakt verbunden sind und eine gesamte Nutzfläche von 939 Quadratmetern haben. Auftraggeber für das Zwangsvollstreckungsverfahren war das Amtsgericht Brühl. Der Auftrag war bereits Ende Juni vergangenen Jahres erteilt worden.

Das Gebäude befindet sich laut gerichtlich bestelltem Gutachter in einem durchschnittlich bis guten Zustand. Baulasten seien nicht vorhanden, ebenso gebe es keine Gefährdung durch Bergschäden.

Wellenförmige Architektur

Der Steinhandel Müller war die erste große Ansiedlung im Wirtschaftspark, der zudem mit einer außergewöhnlichen Architektur der Betriebsgebäude für Aufsehen gesorgt hatte. Die Flächen aus Glas und Aluminium sind so angeordnet, dass sie weithin sichtbar eine Welle abgeben.

Wie seinerzeit berichtet, hatte der Unternehmer Müller drei Millionen Euro in den neuen Standort investiert und wollte bis zu 15 Arbeitsplätze schaffen. Die Präsentationsflächen für die verschiedenen Steinarten (von Marmor über Granit bis Basalt und Travertin) waren großzügig gestaltet worden, um Kunden eine bessere räumliche Vorstellung von der optischen Wirkung des Materials zu vermitteln.

Der große Außenbereich am Gebäude wurde parkähnlich gestaltet, mit Bänken, Bäumen, Brunnen und Steinflächen. Wie der Zwangsverwalter vor dem Verfahren der Zwangsversteigerung erläutert, müsse der Käufer sich selbst um den Zugang, also die Schlüsselgewalt, bemühen. Zwar gebe es für die Firmengebädue samt Areal kein Mietverhältnis. Doch sei von „gelegentlicher gewerblicher Arbeit“ auf dem Areal auszugehen. Müller selbst war beim Zwangsversteigerungstermin in Brühl nicht anwesend. 

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