KommentarWüsts neuer Zeitplan für die Rheinquerung ist Wunschdenken

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Der Rheinbogen bei Godorf – ein möglicher Standort für die geplante Rheinquerung.

Der Rheinbogen bei Godorf – ein möglicher Standort für die geplante Rheinquerung.

  • Bis zum Jahr 2030 soll die Rheinquerung zwischen Niederkassel und Wesseling fertiggestellt sein.
  • Damit zieht die Landesregierung die bisherigen Pläne für die neue Rheinbrücke im Süden Kölns um mehrere Jahre nach vorne.

Köln – Die „Rheinspange 553“, wie die geplante neue Rheinbrücke zwischen Wesseling und Niederkassel im Fachjargon heißt, gilt im Rheinland als Jahrhundertprojekt. So etwas will gut geplant sein. Schon der bisher von der Landesregierung vorgesehene Baubeginn 2030 galt als sportlich angesichts der Tatsache, dass noch nicht mal entschieden ist, ob ein Tunnel oder eine Brücke gebaut wird.

Auch ist nicht geklärt, auf welcher Trasse die neue Autobahn verlaufen und wie viele Fahrspuren sie haben soll. Wer nicht ganz taub ist, hat zudem die Klagen des Landesstraßenbaubetriebs im Ohr, dass es viel zu wenig Ingenieure gebe, um all die Projekte in Nordrhein-Westfalen zu erledigen.

Aus Baubeginn wird Fertigstellung

In dieser Situation zieht Verkehrsminister Hendrik Wüst den Baubeginn für Was-auch-immer einfach mal um fünf Jahre nach vorn. Denn fünf, eher sechs Jahre Bauzeit gehen bei so einem Projekt schon ins Land. Nicht Baubeginn, nein, Fertigstellung bis 2030 verkündet der CDU-Politiker. Mag sein, dass er damit die Unternehmer am Rhein in Verzückung versetzt, die sich über eine bessere Anbindung ans Autobahnnetz freuen. Zu befürchten ist, dass diese Verzückung in Frust umschlägt. Wenn offenbar wird, dass Wüsts Ankündigung vor allem eines war: Wunschdenken.

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