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Zusage nach einer Nacht BedenkzeitOberbergs Polizei hat eine neue Spitze

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Landrat Jochen Hagt (M.) stellte mit Ralf Schmidt (l.) den neuen Abteilungsleiter der Kreispolizei vor. Sascha Himmel (r.) ist ür die Direktion Gefahrenabwehr/Einsatz ab sofort zuständig.

Landrat Jochen Hagt (M.) stellte mit Ralf Schmidt (l.) den neuen Abteilungsleiter der Kreispolizei vor. Sascha Himmel (r.) ist ür die Direktion Gefahrenabwehr/Einsatz ab sofort zuständig.

Gummersbach – Oberberg hat eine neue Polizeispitze. Ralf Schmidt (60) ist neuer Abteilungsleiter der Kreispolizeibehörde, wobei „neu“ nur seinen Verantwortungsbereich betrifft. Tatsächlich ist er bereits seit Oktober 2015 im Kreis und hier als Leiter der Direktion Gefahrenabwehr/Einsatz (GE) beschäftigt gewesen. Diese Arbeit übernimmt nun der aus Lohmar stammende Polizeioberrat Sascha Himmel (55), der vom Polizeipräsidium Köln ins Oberbergische wechselt. Landrat Jochen Hagt stellte am Dienstag die beiden ranghohen Polizeibeamten vor.

Nachdem feststand, dass der bisherige Abteilungsleiter Rainer Gosebruch in den Ruhestand gehen würde, hatte Landrat Jochen Hagt Ralf Schmidt gefragt, er ob er sich vorstellen könne, die Nachfolge anzutreten. Schmidt nahm sich eine Nacht Bedenkzeit und sagte dann gerne zu. „Mir ist die Kontinuität an der Spitze wichtig, und ich bin froh, dass ich Ralf Schmidt überzeugen konnte“, sagte der Landrat. Nach Hagts Schilderung gehören Humor und Gelassenheit genau so zu den Charaktereigenschaften des Abteilungsleiters wie die Stringenz, Dinge umzusetzen.

Diese Gelassenheit brauchte Schmidt auch, als er zweimal – von 2004 bis 2005 sowie von 2009 bis 2010 – an Auslandseinsätzen der Polizei im Kosovo teilnahm. Dabei bekam er auch zeitweise die Leitung des deutschen Polizeikontingents von 365 Beamten übertragen.

In seiner neuen Funktion im Oberbergischen müsse er die gesamte Behörde im Blick haben. „Das ist mit viel Verantwortung verbunden, der ich mich gerne stelle.“

Als er im Oktober 2015 ins Oberbergische gekommen sei, habe er bereits eine intakte Behörde angetroffen. Dass in der Folge die Stellschrauben erfolgreich justiert worden sind, liest der Polizeidirektor an den gesunkenen Zahlen der Wohnungseinbrüche und der Verkehrsunfälle mit Schwerverletzten ab. „Unsere Maßnahmen greifen.“ Auch die Verjüngung der Mitarbeiter in der Behörde wird als positive Entwicklung gesehen. Genau wie die Tatsache, dass die Kriminalitätsstatistik der Polizei im Oberbergischen eine Aufklärungsquote testiert, die klar besser als der Landesdurchschnitt ist. Dass die Polizei im Kreis gut und gerne 25 zusätzliche Beamte gebrauchen kann, darin sind sich Hagt und Schmidt einig. „Die Arbeit wäre einfacher.“

Reaktionszeiten mit Köln zu vergleichen

Dass die Einsatzreaktionszeiten der Polizei – also die Zeit, bis eine Streife vor Ort ist – bereits jetzt sehr gut ist, findet Sascha Himmel. Diese seien durchaus vergleichbar mit der Metropole Köln. Dort leitete er zuletzt die Polizeiinspektion 2 und war somit für den Schutz von 180 000 Menschen zuständig. In Oberberg werden es 275 000 sein, wie der Landrat betonte. Himmel, der sich selbst als „waschechten Schutzpolizisten“ bezeichnet und den Wachdienst mag, ist es wichtig, dass sich der Bürger sicher fühlt.

Wenn Schmidt, Vater zweier Kinder, die Uniform nicht trägt, fährt er mit dem Mountainbike, segelt oder er beschäftigt sich mit Carrera- oder Modelleisenbahn. Sascha Himmel, Vater dreier Kinder, spielt Tennis oder klettert.

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