Kölner LandgerichtMitarbeiter betrügt Allianz-Versicherung um zwei Millionen Euro

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Der Angeklagte im Kölner Gerichtssaal

Köln – Dirk B. war bei der Allianz Deutschland AG zunächst als Sachbearbeiter, dann als Gruppenleiter für Sachschäden im Bereich Betrugsermittlungen zuständig. Doch statt Schaden von der Versicherung abzuwenden, fügte er selber ihr welchen in großem Stil zu. Am Mittwoch hat vor der 9. Großen Strafkammer des Kölner Landgerichts der Prozess gegen den 54-Jährigen begonnen, dem besonders schwere Untreue vorgeworfen wird.

Er wiederholte das umfassende Geständnis, das er schon im Ermittlungsverfahren abgelegt hatte. „Die Anklage ist leider wahr“, sagte er. 435 Fälle sind aufgelistet. Der Zeitraum der Taten reicht vom 7. März 2013 bis Ende Februar dieses Jahres; die Serie hat allerdings früher begonnen, doch diese Taten sind verjährt.

Viele einzelne Überweisungen

Die Masche blieb gleich: Dirk B veranlasste auf zwei ihm zuzurechnende Konten – eines in bei einer Bank in München, das andere bei der Sparkasse Düsseldorf – Überweisungen, ohne dass es, wie es heißt, „für diese Zahlungen einen Rechtsgrund gab“. Der Gesamtschaden beträgt nach den Erkenntnissen der Staatsanwaltschaft gut zwei Millionen Euro. Die Einzelsummen liegen ungefähr zwischen 4.700 und knapp 5.000 Euro, erscheinen für sich genommen also unauffällig. Dabei hatte Dirk B. zu Schluss eine Buchungsvollmacht bis zu 100.000 Euro.

In einem Vorgespräch, bei dem sich die Beteiligten des Prozesses über dessen Verlauf verständigt hatten, hielt der Vorsitzende Richter fest, für den Angeklagten, der am 9. März festgenommen wurde, spreche, dass er sich „frühzeitig und geständig eingelassen“ habe, nicht vorbestraft sei und ein Schuldanerkenntnis abgegeben habe. Negativ falle dagegen der hohe Gesamtschaden ins Gewicht, ebenso die Vielzahl der Taten und die gewerbsmäßige Begehungsweise. Für den Prozess sind nach ursprünglicher Planung fünf Verhandlungstage vorgesehen. (cs)

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