Wipperschule steht zum Verkauf800.000 sollen die Schule und das Grundstück kosten

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Seit Sommer 2016 steht die Wipperschule in Ohl leer. Die Stadt sucht einen Käufer, auch die benachbarte Turnhalle steht zum Verkauf.

Seit Sommer 2016 steht die Wipperschule in Ohl leer. Die Stadt sucht einen Käufer, auch die benachbarte Turnhalle steht zum Verkauf.

Ohl – Die leerstehende Wipperschule in Ohl steht zum Verkauf, optional auch die benachbarte Turnhalle. Das gab die Stadt gestern auf ihrer Internetseite bekannt. Für die Schule soll der Preis einschließlich des gut 5000 Quadratmeter großen Grundstücks 800.000 Euro betragen, für die Turnhalle und das 2000 Quadratmeter große Grundstück gibt die Stadt einen Preis von 300.000 Euro an.

Zur Schule, die 1955 erbaut wurde, gehören eine Hausmeisterwohnung und ein Lehrerhaus, ein Mehrzweckraum aus dem Jahr 2002 und ein Betreuungsraum mit dem Baujahr 2006. Für den Betreuungsraum hat die Stadt seinerzeit Fördermittel in Höhe von 60.000 Euro erhalten, diese Mittel sind für 20 Jahre zweckgebunden. Gegebenenfalls muss die Stadt diese Summe an das Land NRW zurückzahlen.

Das Schulgebäude umfasst vier Klassenzimmer, einen Mehrzweckraum, einen Gemeinschaftsraum, ein Lehrerzimmer, ein Schulleiterbüro, einen Computerraum, Sanitär- und Abstellräume.

Die Hausmeisterwohnung hat 67 Quadratmeter, das separate Lehrerhaus 102 Quadratmeter. Die gesamte Nutzfläche der Schule beträgt 890 Quadratmeter.

Wie geht es mit der Turnhalle weiter?

Der Rat der Stadt Wipperfürth hatte 2014 die Schließung der Schule beschlossen, weil die Anmeldezahlen mehre Jahre unter der erforderlichen Mindestschülerzahl lagen. Im Sommer 2016 wurde die Schule dann geschlossen. Die Stadt hatte zunächst vor, Flüchtlinge in dem leer stehenden Gebäude unterzubringen. Doch der Bedarf an Unterkünften ging zurück.

Spannend ist jetzt vor allem die Frage, wie es mit der Turnhalle weiter geht. Zahlreiche Sportangebote des TV Klaswipper – vom Kinderturnen über Tischtennis bis zum Seniorensport – finden in der Ohler Halle statt.

Der Turnverein hat geraume Zeit mit der Stadt Wipperfürth als Eigentümer der Halle verhandelt. Ziel des Vereins war, die Halle zu übernehmen. Der TV Klaswipper habe einen Großteil des Halleninventars selbst angeschafft, hatte der 1. Vorsitzende des Vereins, Werner Strombach, im Frühjahr 2016 betont.

Monika Breidenbach ist Vorsitzende des Stadtsportverbandes Wipperfürth. Sie reagierte höchst überrascht auf den Anruf unserer Zeitung. „Dass die Turnhalle zum Verkauf steht, davon wusste ich nichts.“ Doch die Frage der künftigen Nutzung macht dem Turnverein große Sorgen. „Wir sind auf die Halle absolut angewiesen“, sagt Heidrun Steinert, Sportwartin beim TVK.

Stadtsportverband war nicht informiert

Dirk Kremer ist als Beigeordneter der Stadt Wipperfürth für den Verkauf verantwortlich: „Auch künftig kann der Turnverein Klaswipper die Sporthalle nutzen, wir haben mit dem Verein gerade einen neuen Nutzungsvertrag geschlossen.“ Falls sich ein Interessent für die Halle finde, könne man über eine gemeinsame Nutzung verhandlen. Die Politik habe die Verwaltung beauftragt, die Immobilie wirtschaftlich zu verwerten. Einen möglichen Abriss der Schule will der Beigeordnete nicht ausschließen. Es habe bislang einen konkreten Interessenten für Schule und Sporthalle gegeben, so Kremer, doch er habe sich dann anders entschieden. „Mit diesem Nutzer wäre eine gemeinsame Nutzung der Halle kein Problem gewesen.“

Große Hoffnung, dass die Stadt einen Käufer findet, hat Kremer allerdings nicht. „Wer kauft schon eine alte Schule?“

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