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Mehr Platz für die HochschuleInvestor plant Neubauten südlich der bestehenden Gebäude

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Im Süden der Hochschule des Bundes könnten neue Gebäude entstehen.

Im Süden der Hochschule des Bundes könnten neue Gebäude entstehen.

Brühl – Rund zweieinhalb Jahrzehnte nach dem Bau der Hochschule des Bundes im Brühler Westen ist es eng geworden in den rot verklinkerten Gebäuden. Insbesondere die Ausbildung von Polizeibeamten benötigt zusätzlichen Platz.

„Die Hochschule platzt aus allen Nähten und steht unter zeitlichem Druck“, erklärte der städtische Beigeordnete Gerd Schiffer im Planungsausschuss. Und in der Vorlage der Stadtverwaltung hieß es, seitens des Bundes bestehe genehmigter Bedarf für eine Erweiterung.

Anonymer Investor plant Neubauten

Nun beabsichtige ein nicht genannter Investor auf den Feldern unmittelbar südlich der bestehenden Gebäude umfangreiche Neubauten, die dann der Hochschule zur Verfügung gestellt werden sollen. Einen Auftrag des Bundes oder einen entsprechenden Kontrakt gibt es jedoch nicht.

Das Vorhaben hat durchaus beeindruckende Dimensionen. Auf dreieinhalb Hektar könnte Platz für rund 500 etwa 22 Quadratmeter große und 16 rund 80 Quadratmeter große Apartments für Studierende geschaffen werden. Hinzu kommen 4000 Quadratmeter für Hörsäle, Kursräume, Büros, einen Mini-Markt, Bäckerei und eine Cafeteria.

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Für die Realisierung dieses Vorhabens ist eine Änderung des Planungsrechts nötig, das dort noch eine Grünfläche vorsieht.

Doch dafür blieb der Startschuss im Ausschuss aus. Der angestrebte Aufstellungsbeschluss, der einem neuen Bebauungsplan vorausgeht, wurde mit den Stimmen von Christdemokraten und Grünen in die Ratssitzung am 24. September vertagt. Eva-Maria Reiwer (CDU) betonte, ihre Fraktion habe noch erheblichen Beratungsbedarf.

Luftzufuhr in Gefahr?

Die Grünen sahen das ähnlich. Befürchtet wird, dass eine Bebauung in diesem ökologisch sensiblen Bereich die im Sommer für die Innenstadt wichtige Zufuhr kühler Luft beeinträchtigen könnte.

Diese Sorge wollte auch der SPD-Fraktionsvorsitzende Michael Weitz am Freitagmorgen nicht als unbegründet bezeichnen. „Doch genau das wird ja erst nach einem Aufstellungsbeschluss geprüft“, sagte er, „das Ergebnis ist dann offen.“

Der Bedarf der Hochschule sei allerdings eindeutig vorhanden und die Studierenden müssten irgendwo untergebracht werden. „Diese Menschen drängen auf den angespannten Brühler Wohnungsmarkt. Insbesondere kleine Apartments fehlen“, so Weitz.

FDP will Hochschule unbedingt in Brühl halten

Thea Brämer von der FDP verwies noch auf eine andere Sorge. Wenn die Gefahr bestehe, dass die Hochschule Brühl aufgrund fehlender Erweiterungspotenziale verlasse, müsse alles unternommen werden, um das zu verhindern.

Schiffer warb für die Zustimmung zu einem Aufstellungsbeschluss. Denn das sei schließlich nur der Auftrag an die Verwaltung, sich eingehend mit der Thematik zu beschäftigen.

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